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Analytik: Ist die Kunst von Damien Hirst gesundheitsschädlich?

"Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden" ist weltberühmt. Doch der in Formaldehyd eingelegte Tigerhai löst eine Kontroverse aus.
Tigerhai schwimmt im Meer, nicht in Formaldehyd

Der in Formaldehyd eingelegte Tigerhai von Damien Hirst mit dem Titel "The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living" gehört sicherlich zu den bekanntesten und vielleicht umstrittensten Werken des britischen Künstlers. Eine neue Note in die Diskussion brachte im April 2016 die Studie von Pier Giorgio Righetti vom Politecnico di Milano und seinem Team: Sie hatten erhöhte Formaldehyd-Konzentrationen in der Raumluft der Tate-Modern-Galerie in London festgestellt – das Konservierungsmittel gilt als potenziell krebserregend. Die festgestellten Werte lagen demnach bei 5 parts per million (ppm), der offizielle Grenzwert liegt dagegen bei 0,5 ppm. Trotz der angeblich versiegelten Tanks, in denen neben dem Hai auch eine Kuh, ein Zebra und ein Schaf eingelegt sind, gelangte Gas in die Umgebung. Ebenfalls kritische Konzentrationen bemerkten die Forscher im Sommerpalast in Peking, was auf neu aufgetragene Farbe zurückzuführen sein könnte, so die Chemiker.

Die Warnung von Righetti und Co war aber womöglich völlig unberechtigt. Denn mittlerweile hat Righetti, der Hauptautor, seine Studie offiziell zurückgezogen. Neuere Tests durch Hirsts eigene Science Ltd hätten ergeben, dass die Formaldehyd-Werte in keinem Fall den Wert von 0,1 ppm überschritten hätten, so Hirst in einer Mitteilung. Damit liegt die Konzentration deutlich unterhalb der Grenze und nur 0,05 ppm über dem durchschnittlichen Hintergrund in der Luft. Die Firma hatte dabei auf die Expertise von Claire Vallanc von der University of Oxford zurückgegriffen. Righetti bestätigte dies in der Zwischenzeit und sprach davon, dass die Veröffentlichung von ihm und seinem Team "unzuverlässig und fehlerhaft" gewesen sei. Lebensgefährlich war die Kunst also doch nur für den Hai im Tank.

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