News: Formfehler
Vor kurzer Zeit stießen Forscher jedoch auf eine weitere, womöglich noch gefährlichere Version, die zwischen der ungefalteten und der fibrillären Form schwebt, also in einem protofibrillären Zustand vorliegt. Peter Lansbury von der Harvard Medical School und seine Kollegen untersuchten nun, welche Faktoren das Umfalten der Protofibrillen in die Fibrillen beeinflussen. Im Reaganzglas hemmten von 169 überprüften Substanzen 15 diesen Übergang – ein unerwünschter Prozess, falls die Protofibrillen tatsächlich schädlicher sind als die eigentlichen Fibrillen.
Zur Überraschung der Forscher gehörten 14 dieser Hemmstoffe zur Klasse der Catecholamine – also jener Substanzgruppe, zu der auch Dopamin zählt. Sollten tatsächlich ausgerechnet Dopamin-ähnliche Substanzen und der Botenstoff selbst, dessen Verlust sich so dramatisch auswirkt, die Krankheit verschlimmern?
Einen kleinen Hinweis auf des Rätsels Lösung entdeckten die Wissenschaftler, als sie ihren Proben Antioxidantien zufügten. Denn damit kurbelten sie den Übergang von Protofibrillen zu Fibrillen an. Lansbury bietet dafür eine Erklärung: Dopamin wird im Zellplasma gebildet, wo es oxidiert werden kann. Erst an seinem Zielort – einem synaptischen Bläschen, in dem es gespeichert wird – ist es davor sicher. Die Forscher vermuten daher, dass bei Parkinson-Kranken das natürliche Gleichgewicht zwischen Dopamin und seiner oxidierten Form durcheinander gerät.
Laut Virginia Lee von der University of Pennsylvania untermauern die Ergebnisse die Annahme, dass Protofibrillen tatsächlich schädlich sind und oxidativer Stress zu ihrer Entstehung beiträgt. Doch bevor weitere Schlüsse gezogen werden, sollten die Versuche erst noch an Zellkulturen und Versuchstieren wiederholt werden.
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