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Biologie: Forscher erstellen Katalog für Fledermausrufe

Um Fledermauslaute künftig besser klassifizieren zu können, zogen Forscher mit einem Aufnahmegerät durch Mexiko. Aus mehr als 4500 Rufen erstellten sie eine umfassende Datenbank.
Antrozous pallidus

Ein internationales Team um Wissenschaftler von der University of Cambridge und der Zoological Society of London hat das bislang größte Verzeichnis für Fledermausrufe zusammengestellt. Zu finden sind hier die Laute von 59 der 130 Fledermausspezies, die in Mexiko heimisch sind. Das Land verfügt über eine diverse Tierwelt, viele Arten sind inzwischen aber auch stark vom Aussterben bedroht.

Insgesamt sammelten die Forscher für ihre Datenbank mehr als 4500 Rufe von 1378 verschiedenen Fledermäusen. Viele davon stammen aus Regionen, in denen Wissenschaftler bislang kaum Daten gesammelt hatten. Ein lernfähiger Algorithmus half dem Team schließlich dabei, die Rufe zu klassifizieren und einzelnen Spezies zuzuordnen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich damit künftig die Verbreitung der verschiedenen Fledermausarten in Mexiko besser untersuchen lässt. Dass Forscher zu diesem Zweck Tonaufnahmen anfertigen, ist nicht unüblich. Bislang gestaltete es sich aber aufwändig und schwierig, das Material hinterher auszuwerten, weil viele Rufe so ähnlich klingen. Der "Call Classifier" der Forscher kann ein Tier anhand seiner Laute immerhin mit einer Treffsicherheit von 72 Prozent der richtigen Spezies zuordnen, in mehr als 90 Prozent der Fälle trifft er die richtige Fledermausfamilie. Um ihren Datensatz auszuweiten, erwägen die Wissenschaftler, ein Citizen-Science-Projekt ins Leben zu rufen, in dessen Rahmen Bürgerwissenschaftler weitere Fledermausrufe aufzeichnen und einreichen können. Eine akustische Kostprobe der bislang katalogisierten Aufnahmen gibt es bei "Science" – zehnfach verlangsamt, damit sie auch für menschliche Ohren wahrnehmbar sind.

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