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Genetik: Forscher finden Gen für Körpergröße

Erstmals haben Wissenschaftler ein Gen identifiziert, das die Körpergröße des Menschen beeinflusst. Personen mit einer speziellen Variante des Gens HMGA2 werden im Schnitt einen Zentimeter größer, wie Forscher um Michael Weedon von der Medizinischen Schule Peninsula in Exeter herausgefunden haben.

Dazu suchten die Wissenschaftler im Erbgut von 35 000 Personen nach DNA-Unterschieden, die mit der Größe der Studienteilnehmer korrelieren. Bei HMGA2 waren solche Variationen besonders auffällig. Bereits der Austausch eines einzigen Buchstabens im DNA-Code machte die Studienteilnehmer durchschnittlich größer.

Warum diese Genvariationen die Unterschiede in der Körperlänge hervorrufen, ist aber noch unklar – ebenso wie die eigentliche Funktion des schon im Embryo aktiven HMGA2. Mutiert dieses Gen, könnte es sogar Krebserkrankungen auslösen, vermuten die Wissenschaftler. Sie argumentieren, dass frühere epidemiologische Studien einen Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Krebsrisiko andeuteten.

Forscher schätzen, dass die Körpergröße des Menschen zu 90 Prozent genetisch festgelegt ist. Da das nun entdeckte Gen aber nur etwa 0,3 Prozent der menschlichen Größenunterschiede verursacht, rechnen die Wissenschaftler damit, in Zukunft weitere Genvariationen im Erbgut zu finden. (may)

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