Hirnforschung: Forscher steuern neuronale Handsteuerung fern
Tag für Tag fällen wir tausende von Entscheidungen – oft ohne, dass wir uns dessen überhaupt bewusst sind: Ob wir Türknäufe, Klingeln und Fernsehschalter mit der rechten oder linken Hand betätigen, entscheiden wir jedes Mal wie von selbst. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat herausgefunden, dass dabei Abschnitte des Scheitellappens des Gehirns, parietaler Kortex genannt, ein großes Wort mitreden.
Die Forscher um Flavio Oliveira von der University of California in Berkeley ließen 13 rechtshändige Probanden eine Reaktionszeitaufgabe lösen: Es galt, so schnell wie möglich einen Punkt anzutippen, der auf einem Bildschirm erschien. Flink waren die Freiwilligen besonders dann, wenn die Vorgabe lautet "nur mit der rechten Hand" oder "nur mit der linken Hand". Durften sie die Greifhand frei wählen, brauchten sie länger – insbesondere, wenn der Punkt mittig erschien. Oliveira und Kollegen nehmen an, dass das Gehirn zum Zeitpunkt der Entscheidung zwei Handlungspläne aktiviert: einen für die rechte und einen für die linke Hand. Ist ein Zielobjekt für beide in Reichweite, beharken sich diese Pläne, und die Entscheidung dauert länger.
Um das neuronale Geschehen dahinter auszuloten, griffen die Wissenschaftler zu einem Trick: Per transkranieller Magnetstimulation (TMS) bremsten sie wahlweise die Aktivität des rechten oder des linken posterioren parietalen Kortex (PPC). Von dieser Manipulation versprachen sie sich eine Verstärkung der jeweils gleichseitigen Hand, da unsere Extremitäten von der jeweils gegenüberliegenden Hirnhemisphäre gesteuert werden. Und tatsächlich: Hemmten die Forscher den linken parietalen Kortex, so gaben die Teilnehmer eher ihrer linken Hand den Vorzug. Eine Manipulation der rechten Seite zeigte allerdings keinen solchen Effekt.
Die Ursache für diese Asymmetrie ist unklar – die Wissenschaftler diskutieren unter anderem, ob der linke PPC in die Planung der Greifbewegungen beider Hände involviert sein könnte. Eine rechtsseitige Magnetstimulation bliebe dann wirkungslos, weil er von der linken Hemisphäre sogleich kompensiert würde. (sz)
Die Forscher um Flavio Oliveira von der University of California in Berkeley ließen 13 rechtshändige Probanden eine Reaktionszeitaufgabe lösen: Es galt, so schnell wie möglich einen Punkt anzutippen, der auf einem Bildschirm erschien. Flink waren die Freiwilligen besonders dann, wenn die Vorgabe lautet "nur mit der rechten Hand" oder "nur mit der linken Hand". Durften sie die Greifhand frei wählen, brauchten sie länger – insbesondere, wenn der Punkt mittig erschien. Oliveira und Kollegen nehmen an, dass das Gehirn zum Zeitpunkt der Entscheidung zwei Handlungspläne aktiviert: einen für die rechte und einen für die linke Hand. Ist ein Zielobjekt für beide in Reichweite, beharken sich diese Pläne, und die Entscheidung dauert länger.
Um das neuronale Geschehen dahinter auszuloten, griffen die Wissenschaftler zu einem Trick: Per transkranieller Magnetstimulation (TMS) bremsten sie wahlweise die Aktivität des rechten oder des linken posterioren parietalen Kortex (PPC). Von dieser Manipulation versprachen sie sich eine Verstärkung der jeweils gleichseitigen Hand, da unsere Extremitäten von der jeweils gegenüberliegenden Hirnhemisphäre gesteuert werden. Und tatsächlich: Hemmten die Forscher den linken parietalen Kortex, so gaben die Teilnehmer eher ihrer linken Hand den Vorzug. Eine Manipulation der rechten Seite zeigte allerdings keinen solchen Effekt.
Die Ursache für diese Asymmetrie ist unklar – die Wissenschaftler diskutieren unter anderem, ob der linke PPC in die Planung der Greifbewegungen beider Hände involviert sein könnte. Eine rechtsseitige Magnetstimulation bliebe dann wirkungslos, weil er von der linken Hemisphäre sogleich kompensiert würde. (sz)
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