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News: Fortschritt in der Leukämie-Behandlung

Einige Leukämie-Patienten sprechen grundsätzlich nicht auf einen Anti-Krebs-Wirkstoff namens Retinsäure an. Amerikanische Wissenschaftler fanden nun den Grund und auch einen Weg, durch den die Wirksamkeit des Medikaments vielleicht verbessert werden kann.
Retinsäure hilft, bestimmte Gene im Körper an- und abzuschalten. Menschen jedoch, die an der seltenen Krankheit – der akuten Promyelozytenleukämie – leiden, besitzen eine geschädigte Version des Proteins, an das sich die Retinsäure binden muß, bevor sie in eine Zelle eindringt. So werden neue Blutzellen in ihrer Entwicklung behindert, statt sich weiter zu entwickeln entarten sie zu Krebszellen. Bei manchen Patienten kommt es zu einer Genmutation, die in einer Verschmelzung des Retinsäure-Gens mit einem nahegelegenen Gen besteht. Tritt diese Genmutation auf, können zusätzliche Dosen Retinsäure zusammen mit einer Chemotherapie die normale Blutzellenentwicklung wieder in Gang bringen, und der Krebs wird gestoppt. Es gibt aber ein großes Problem: Ungefähr 40% dieser Patienten reagieren nicht auf die Behandlung.

Um herauszufinden, warum dies so ist, haben Paolo Pandolfi und seine Kollegen vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York City Mäuse gezüchtet, die entweder eine behandelbare oder eine unbehandelbare Genmutation besaßen. Nach Markierung der von den entsprechenden Genen gebildeten Proteine mit fluoreszierenden Antikörpern entdeckten sie, daß in den nicht behandelbaren Fällen das benötigte Protein an das Enzym Histon Deacetylase (HDA) und seine Begleitproteinen gebunden ist. Pandolfis Team extrahierte nun krebsartige Knochenmarkzellen aus jenen Mäusen, die nicht auf Retinsäure ansprachen. Wurde zusätzlich zur Retinsäure auch ein Inhibitor für Histon Deacetylse, das Trichostatin A, appliziert, dann reduzierte sich die Zellteilung bei den Versuchstieren dramatisch um 90%, und 40% der Zellen zeigten eine normale Entwicklung (Februar-Ausgabe von Nature Genetics).

Nach Wilson Miller, einem Onkologen am Lady Davis Institute for Medical Research in Montreal, könnten diese Ergebnisse ein breiteres Anwendungsgebiet finden, weil viele andere Krebsarten, wie z.B. das Non-Hodgkin-Lymphom, ebenfalls durch „verschmolzene Gene“ verursacht werden, die Einfluß auf den Verlauf der Blutzellenentwicklung nehmen.

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