Fossilien: Fossil verrät Körperbau der ersten Primaten
In China haben Forscher eines der ältesten und am besten erhaltenen Fossile eines frühen Primaten gefunden. Von dem 55 Millionen Jahre alten Archicebus achilles – benannt nach seinem auffälligen Fersenknochen – sind Hinterleib, Gliedmaßen und Schädel weit gehend erhalten. Das Team um Xijun Ni von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften verortet den samt Schwanz nur etwa 25 Zentimeter langen Primaten taxonomisch an der Basis der koboldmakiähnlichen Tarsiformes. Damit gehört er zu einer Schwestergruppe der Anthropoidea, die auch den Menschen beinhaltet. Die Forscher spekulieren, dass der gemeinsame Vorfahr aller Primaten dem Tier ähnlich gesehen haben könnte.
Das Fossil stammt aus Erdschichten nahe der Stadt Jingzhou, die sich zu Beginn des Eozäns ablagerten. Zahn- und Augenform sprechen dafür, dass es sich bei Archicebus um einen tagaktiven Insektenfresser handelte, der noch nicht so stark an das Leben in Bäumen angepasst war wie spätere Primaten. Im Eozän sei die Region ein fruchtbarer tropischer Wald mit vielen Seen gewesen, sagte Ni.
Bedeutend ist der Fund vor allem, weil er so gut erhalten ist und nach Angaben der Entdecker in einigen Merkmalen eher den Menschenvorfahren ähnelt als den Tarsiformes. Bisher waren von Primaten aus jener Epoche lediglich einzelne, unzusammenhängende Knochen bekannt. Forscher gehen davon aus, dass sich die frühen Primaten untereinander sehr ähnlich gesehen haben – deswegen könnte Archicebus dem letzten gemeinsamen Vorfahr aller Primaten gleichen.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben