Geologie: Fossiles Riesengebirge entdeckt
Vor 600 Millionen Jahren erstreckte sich offensichtlich ein großes Gebirge mit mehr als 2500 Kilometer Länge über zentrale Gebiete des damaligen Superkontinents Gondwana: Es hatte damit ungefähr die Ausmaße des Himalajas und erstreckte sich vom heutigen Westafrika ins nordöstliche Brasilien – die beiden Regionen waren damals noch in einer Landmasse vereint. Überreste dieses Gebirges fanden Carlos Ganade de Araujo von der Universität Sao Paulo und seine Kollegen an verschiedenen Plätzen in Brasilien, Togo und Mali, wo die Erosion verschiedene Mineralien und Gesteine wie Eklogite freigelegt hatte, die zur gleichen Zeit in ähnlicher Tiefe im Erdmantel entstanden waren und die im Rahmen der Gebirgsbildung gehoben wurden.
Gleichzeitig setzte intensive Erosion ein, welche die Bergkette abtrug und die entstandenen Sedimente in die damaligen Meere spülte. Dadurch gelangten große Mengen an Nährstoffen in den Ozean, was dort zu einem explosiven Anstieg der Artenvielfalt beitrug. Zur damaligen Zeit hatte sich auch die chemische Zusammensetzung der Meere verändert, zudem hatten sich zahlreiche neue Spezies der so genannten Ediacara-Fauna entwickelt, wie Fossilien belegen. Geologen mutmaßen daher schon lange, dass damals auch ein großes Gebirge entstanden sein muss. Die Entdeckung von Ganade de Araujo und Co ist nun der erste Beleg für eine derart große Gebirgskette in der Erdgeschichte.
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