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Totgeglaubter Wasserfloh: Frankfurter Biologen entdecken lebendes Fossil

Wasserflöhe sind kleine Krebstiere - und leicht zu übersehen. Vielleicht entging auch deshalb eine in Finnland entdeckte Art lange den Wissenschaftlern. Sie war nur als Fossil bekannt.
Wasserfloh

Wasserflöhe sind auf den ersten Blick unscheinbare, weil sehr kleine Lebewesen. Doch für das Ökosystem spielen sie eine sehr wichtige Rolle: Sie filtern das Wasser, fressen pflanzliche und tierische Abfälle und dienen größeren Tieren als Nahrung. Wegen ihrer geringen Größe werden sie jedoch häufig übersehen – und dennoch waren die Biologen um Kay Van Damme vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt überrascht, als sie die Wasserflohart Rhynchotalona latens in lappländischen Seen nachweisen konnten. Denn die Krebschen galten als ausgestorben und waren nur als fossilie Überreste bekannt, wie sie in »Zootaxa« schreiben.

Das deutsch-finnische Team hatte neun Seen in Lappland mit einem 100-Mikrometer-Netz befischt und in fünf die kleinen Wasserflöhe nachgewiesen. Die Morphologie der wiederentdeckten Wasserflöhe führte anschließend zur Einordnung der Art in die seit 1903 bekannte Gattung Rhynchotalona. Die winzigen Krebse leben als bodenlebende Substratfresser in flachen Seen mit hohem organischem Gehalt. In den untersuchten Lebensräumen gehört Rhynchotalona latens zu den seltensten Kleinkrebse, aber wahrscheinlich werde die Art einfach häufig übersehen. Verschiedene Überreste aus der jüngeren Vergangenheit deuteten daraufhin, dass die Krebschen im arktischen und alpinen Bereich Europas weiter verbreitet sein könnten, schreiben die Biologen.

Wiederentdeckte Wasserflohart | Die Art Rhynchotalona latens ist ziemlich klein – und entging lange der Wissenschaft als lebende Art.

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