Vibrionen-Infektion: Frau stirbt nach Bad in der Ostsee
Nach Informationen der »Ostsee-Zeitung« ist eine Frau einer Vibrionen-Infektion erlegen, die sie sich bei einem Bad in der Ostsee zugezogen hat. Die Zeitung beruft sich dabei auf das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern. Wo sich die Frau infizierte, wurde aus Datenschutzgründen nicht genannt.
Seit Juni 2019 habe das Amt zudem vier weitere Infektionen verzeichnet. Alle Betroffenen würden zu den besonders gefährdeten Personengruppen zählen, deren Immunsystem geschwächt ist. In der Regel dringen die Krankheitserreger durch offene Wunden ein. Badende sollten darum kleinere Wunden mit einem wasserfesten Pflaster abdecken. Sind die Wunden größer, etwa nach einer Operation, oder liegt eine chronische Erkrankung vor, solle man den Kontakt mit dem Wasser meiden, raten Experten. Ob eine Region belastet ist, ermittelt das Amt mit Hilfe von Wasserproben, die im Abstand von zwei bis vier Wochen gezogen würden, heißt es in dem Bericht.
Angesichts der Vielzahl von Badegästen an der Ostseeküste sind fatale Komplikationen durch Vibrio-Bakterien insgesamt jedoch sehr selten. Im außergewöhnlich heißen Sommer des Jahres 2018 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 18 Erkrankte gezählt, von denen drei an der Infektion starben. Infolge des Klimawandels und hoher Wassertemperaturen dürfte allerdings in naher Zukunft das Risiko für Vibrionen-Infektionen steigen. Die Stäbchenbakterien, zu denen auch der Erreger der Cholera gehört, vermehren sich im warmen Wasser und bei steigender Salzkonzentration stark und verlassen dabei auch den Meeresboden. Dadurch kommen sie leichter in Kontakt mit Menschen.
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