Sozialverhalten: Frauen folgen eher Blicken anderer
Blicken vertraute Menschen gezielt in eine Richtung, folgen Frauen diesem Blick eher als Männer. Forscher um Michael Platt von der Duke-Universität sehen dies als Hinweis, dass Frauen soziale Kommunikation besser beherrschen.
Die Wissenschaftler hatten 32 Freiwilligen Bilder mit Gesichtern gezeigt, deren Augen nach rechts oder links blickten, gefolgt von einer Box, die links oder rechts des Gesichts zu sehen war und deren Position die Teilnehmer angeben sollten. Einige der Abgebildeten waren den Probanden als Institutsangehörige bekannt.
Lagen Box und Blickrichtung bei unbekannten Gesichtern auf derselben Seite, beschleunigte dies die Reaktionszeit der Teilnehmer für die Positionsangabe unabhängig vom Geschlecht um neun Millisekunden. Handelte es sich um eine bekannte Person, erfassten Frauen die Lage der Box sogar um 26 Millisekunden schneller, Männer hingegen nur um zwölf Millisekunden. Offenbar waren die Frauen häufiger dem Blick des vertrauten Gegenübers gefolgt und bemerkten so die auftauchende Box entsprechend früher.
"Frauen schneiden in vielen Aspekten der sozialen Kommunikation besser ab, also ist es nicht gänzlich überraschend, dass sie ihre männlichen Kollegen darin schlagen, die Blickrichtung ihrer Kollegen wahrzunehmen und darauf zu reagieren", erklärt Platt. Daraus jetzt abzuleiten, dass Frauen die sozialeren Wesen seien, wäre aber übertrieben, warnen Kollegen wie David Buss von der Universität von Texas in Austin: Für beide Geschlechter habe es evolutionären Druck gegeben, soziale Kompetenz zu entwickeln. Allerdings dürfte sich der Druck unterschiedlich ausgeprägt und damit unterschiedliche Effekte nach sich gezogen haben. Um nun herauszufinden, warum Frauen den Trick mit der Blickrichtung besser beherrschen, müsse man tiefer in die speziellen Anforderungen an das Sozialverhalten der jeweiligen Geschlechter einsteigen, so Platt. (af)
Biology Letters 10.1098/rsbl.2006.0564 (2006), Abstract
©spektrumdirekt
Die Wissenschaftler hatten 32 Freiwilligen Bilder mit Gesichtern gezeigt, deren Augen nach rechts oder links blickten, gefolgt von einer Box, die links oder rechts des Gesichts zu sehen war und deren Position die Teilnehmer angeben sollten. Einige der Abgebildeten waren den Probanden als Institutsangehörige bekannt.
Lagen Box und Blickrichtung bei unbekannten Gesichtern auf derselben Seite, beschleunigte dies die Reaktionszeit der Teilnehmer für die Positionsangabe unabhängig vom Geschlecht um neun Millisekunden. Handelte es sich um eine bekannte Person, erfassten Frauen die Lage der Box sogar um 26 Millisekunden schneller, Männer hingegen nur um zwölf Millisekunden. Offenbar waren die Frauen häufiger dem Blick des vertrauten Gegenübers gefolgt und bemerkten so die auftauchende Box entsprechend früher.
"Frauen schneiden in vielen Aspekten der sozialen Kommunikation besser ab, also ist es nicht gänzlich überraschend, dass sie ihre männlichen Kollegen darin schlagen, die Blickrichtung ihrer Kollegen wahrzunehmen und darauf zu reagieren", erklärt Platt. Daraus jetzt abzuleiten, dass Frauen die sozialeren Wesen seien, wäre aber übertrieben, warnen Kollegen wie David Buss von der Universität von Texas in Austin: Für beide Geschlechter habe es evolutionären Druck gegeben, soziale Kompetenz zu entwickeln. Allerdings dürfte sich der Druck unterschiedlich ausgeprägt und damit unterschiedliche Effekte nach sich gezogen haben. Um nun herauszufinden, warum Frauen den Trick mit der Blickrichtung besser beherrschen, müsse man tiefer in die speziellen Anforderungen an das Sozialverhalten der jeweiligen Geschlechter einsteigen, so Platt. (af)
Biology Letters 10.1098/rsbl.2006.0564 (2006), Abstract
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