News: Fremdes Blut schützt vor Abstoßung
Die Arbeitsgruppe um Schlitt untersuchte diesen Mikrochimärismus an drei Gruppen von Ratten mit Herztransplantaten: Zwei wurden – zu unterschiedlichen Zeitpunkten – mit Antikörpern behandelt, die alle Blutzellen des Spenders beseitigen, die Kontrollgruppe nicht. Das Ergebnis: Werden die Spenderblutzellen mittels Antikörpern direkt nach der Transplantation aus dem Empfängerkreislauf entfernt, stoßen die Tiere das übertragene Organ ab. Erfolgt die Elimination dieser Zellen hingegen erst nach zwei Wochen, funktionieren die Transplantate unverändert weiter. Das bedeutet, daß die übertragenen Blutzellen des Spenders für die Entstehungsphase der Toleranz wichtig sind, ihr langfristiges Überleben hat jedoch offensichtlich keine funktionelle Bedeutung.
An diesen Ergebnissen sollen sich jetzt weitere Forschungsarbeiten anschließen, um letztlich zu verstehen, wie Spenderblutzellen die Tolerierung eines transplantierten Organs begünstigen und wie dieses Phänomen therapeutisch genutzt werden kann.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 3.6.1999
"Das Immunsystem wird ausgetrickst" - Spektrum Ticker vom 17.2.1999
"Eine gefährliche Therapie"
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