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Harlekin-Feilenfisch: Fressfeinde verwirren mit Korallengeruch

Harlekin-Feilenfische geben sich duftmäßig als Korallen aus. Das führt Raubfische in die Irre, die auf eine Fleischmahlzeit aus sind.
Harlekin-Feilenfisch

Um nicht von seinen Fressfeinden entdeckt zu werden, hält sich der Harlekin-Feilenfisch (Oxymonacanthus longirostris) im Schutz von Korallenkolonien. Der Haken bei der Sache ist allerdings: Da unter Wasser die Lichtverhältnisse ohnehin nicht immer besonders gut sind, verlassen sich viele Raubfische bei der Jagd auch auf ihren Geruchssinn – und wer nach Futter riecht, wird dann auch trotz guter Tarnung gefressen. Doch auch für dieses Problem haben die kleinen bunten Feilenfische offenbar eine geschickte Lösung gefunden, wie Forscher um Rohan Brooker von der James Cook University nun berichten: Sie fressen einfach so viel von ihrem Lieblingsnahrungsmittel Korallen, bis sie selbst wie eine Koralle riechen.

Harlekin-Feilenfisch

Das macht sie für größere Fische, die auf eine Fleischmahlzeit aus sind, vergleichsweise uninteressant, wie die Wissenschaftler in einem Laborexperiment bewiesen. Die Tarnung ist dabei so gut, dass auch kleine Krebse, die normalerweise im Geäst der Korallen hocken, von dem täuschend ähnlichen Duft überlistet werden. Der Trick funktioniert allerdings nur, wenn die Feilenfische sich auch wirklich in der Nähe der Korallenspezies aufhalten, von der sie zuvor gefressen haben. Sonst werden sie trotzdem von ihren Fressfeinden entdeckt.

Die Fähigkeit, sich seiner Umgebung geruchsmäßig anzupassen, kannten Forscher bisher nur von einigen wirbellosen Tieren, auf deren Speiseplan ebenfalls hauptsächlich pflanzliche Nahrung steht. Bei einem Fisch beobachteten Brooker und seine Kollegen dieses Phänomen nun zum ersten Mal.

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