News: Freund oder Feind?
Manche Killerwale mögen Seehunde, andere nicht. Für einen Seehund kann es daher lebensrettend sein, die Vorlieben der Orcas zu erkennen.
Killerwale genießen keinen guten Ruf. Ihren mörderischen Namen verdanken sie Walfängern, die damit auf das angeblich brutale Jagdverhalten der Tiere anspielen wollten. Dagegen zielt die etwas harmlosere Bezeichnung Schwertwal auf die eindrucksvolle Finne von Orcinus orca.
Auch wenn die Wale wohl nicht als gnadenlose Killer umherstreifen, einer ordentlichen Fleischmahlzeit sind sie durchaus nicht abgeneigt. Und so ein Seehund (Phoca vitulina) ist schon ein leckerer, nicht zu verachtender Happen. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und so gibt es Schwertwalpopulationen, die Seehunde verschmähen und sich stattdessen lieber an einem Fischschwarm gütlich tun.
So halten es auch Schwertwale im Nordostpazifik: Während einige, die sich vor allem als größere Familienverbände in Küstennähe aufhalten, ausschließlich von Fisch leben, jagen andere dagegen in kleineren Rudeln weit draußen im Freiwasser Seehunde.
Die beiden Gruppen unterscheiden sich auch genetisch voneinander und haben sogar eine eigene Sprache mit jeweils anderen Klick- und Pfeiflauten entwickelt. "Es sind zwei verschiedene Kulturen", erklärt der Meeresbiologe Volker Deecke von der schottischen University of St. Andrews, der am Vancouver Aquarium Marine Science Centre an Orcas forscht.
Für einen Seehund wäre es natürlich sehr hilfreich, diese zwei Kulturen klar unterscheiden zu können, handelt es sich doch um eine Frage von Leben und Tod. Deecke machte daher, zusammen mit seinen Kollegen Peter Slater und John Ford, die Probe aufs Exempel und spielte frei lebenden Seehunden verschiedene Killerwalrufe vor.
Das Ergebnis war eindeutig: Das Klicken der fischfressenden, küstennah lebenden Orcas beeindruckte die Seehunde wenig. Dagegen ergriffen sie panisch die Flucht, sobald sie die Laute der Wale hörten, die sich nicht mit kleinen Fischen abspeisen lassen.
Doch wen erkennen nun die Seehunde? Freund oder Feind? Ein kleiner Test half hier weiter: Die aufgezeichnete Unterhaltung einer fremden, aber harmlosen fischfressenden Orcafamilie aus Alaska war für die Seehunde ebenfalls furchteinflößend. Die Seehunde haben sich also lediglich die Rufe der für sie bekannten friedlichen Wale eingeprägt. Aus schlechten Erfahrungen mit einem räuberischen Schwertwal kann ein Seehund auch nur schwer profitieren, endet diese Begegnung doch meist tödlich.
Indem die Seehunde ihre friedlichen Nachbarn erkennen, können sie ungestört ihren Jagd- und sonstigen Geschäften nachgehen. Sie nehmen dabei das Risiko eines Fehlalarms bei unbekannten Orcarufen durchaus in Kauf. Denn schließlich, so betonen die Forscher, sei "das Leben zu verlieren ein weitaus größerer Nachteil, als eine Mahlzeit oder die Gelegenheit für eine Paarung zu verpassen".
Auch wenn die Wale wohl nicht als gnadenlose Killer umherstreifen, einer ordentlichen Fleischmahlzeit sind sie durchaus nicht abgeneigt. Und so ein Seehund (Phoca vitulina) ist schon ein leckerer, nicht zu verachtender Happen. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und so gibt es Schwertwalpopulationen, die Seehunde verschmähen und sich stattdessen lieber an einem Fischschwarm gütlich tun.
So halten es auch Schwertwale im Nordostpazifik: Während einige, die sich vor allem als größere Familienverbände in Küstennähe aufhalten, ausschließlich von Fisch leben, jagen andere dagegen in kleineren Rudeln weit draußen im Freiwasser Seehunde.
Die beiden Gruppen unterscheiden sich auch genetisch voneinander und haben sogar eine eigene Sprache mit jeweils anderen Klick- und Pfeiflauten entwickelt. "Es sind zwei verschiedene Kulturen", erklärt der Meeresbiologe Volker Deecke von der schottischen University of St. Andrews, der am Vancouver Aquarium Marine Science Centre an Orcas forscht.
Für einen Seehund wäre es natürlich sehr hilfreich, diese zwei Kulturen klar unterscheiden zu können, handelt es sich doch um eine Frage von Leben und Tod. Deecke machte daher, zusammen mit seinen Kollegen Peter Slater und John Ford, die Probe aufs Exempel und spielte frei lebenden Seehunden verschiedene Killerwalrufe vor.
Das Ergebnis war eindeutig: Das Klicken der fischfressenden, küstennah lebenden Orcas beeindruckte die Seehunde wenig. Dagegen ergriffen sie panisch die Flucht, sobald sie die Laute der Wale hörten, die sich nicht mit kleinen Fischen abspeisen lassen.
Doch wen erkennen nun die Seehunde? Freund oder Feind? Ein kleiner Test half hier weiter: Die aufgezeichnete Unterhaltung einer fremden, aber harmlosen fischfressenden Orcafamilie aus Alaska war für die Seehunde ebenfalls furchteinflößend. Die Seehunde haben sich also lediglich die Rufe der für sie bekannten friedlichen Wale eingeprägt. Aus schlechten Erfahrungen mit einem räuberischen Schwertwal kann ein Seehund auch nur schwer profitieren, endet diese Begegnung doch meist tödlich.
Indem die Seehunde ihre friedlichen Nachbarn erkennen, können sie ungestört ihren Jagd- und sonstigen Geschäften nachgehen. Sie nehmen dabei das Risiko eines Fehlalarms bei unbekannten Orcarufen durchaus in Kauf. Denn schließlich, so betonen die Forscher, sei "das Leben zu verlieren ein weitaus größerer Nachteil, als eine Mahlzeit oder die Gelegenheit für eine Paarung zu verpassen".
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