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News: Friedensnobelpreis 2000

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an den südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung. Das norwegische Nobelpreiskomitee will damit seine Verdienste für die Aussöhnung mit Nordkorea würdigen.
Die olympischen Spiele in Sydney waren der vorerst letzte symbolische Höhepunkt für den südkoreanischen Präsidenten Kim Dae Jung. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit liefen die Mannschaften Nord- und Südkoreas unter gemeinsamer Flagge vereint in das Stadion. Doch bis es dazu kommen konnte, war es ein langer Weg. Ein Weg, den erst Kim Dae Jung begehbar machte, und für dessen Bemühungen ihn das norwegische Nobelkomitee mit dem Nobelpreis ehrt.

Kim Dae Jung hat sein Land trotz unzähliger Morddrohungen und langer Zeiten im Exil langsam aber stetig auf den Pfad der Demokratie geführt. Sein Ziel erreichte er 1997, als das südkoreanische Volk ihn in demokratischen Wahlen zum Präsidenten wählte. Seitdem festigte er die demokratischen Strukturen in seinem Land und bemühte sich um die Wiedervereinigung mit Nordkorea. Seine Besuche lösten die Spannungen zwischen den beiden Staaten, sodass nun eine der letzten Fronten des kalten Krieges fällt. Darüber hinaus setzte er sich stets für die Menschenrechte in der ganzen Region ein, unterstützte die Demokratiebewegung in Burma und leistete Widerstand gegen die Unterdrückung in Ost-Timor.

Kim Dae Jung wurde 1925 auf einer Insel im Südwesten Koreas geboren. 1954 fing er an, sich in der Politik zu engagieren, scheiterte aber bei den Wahlen für einen Sitz in der Nationalversammlung. 1960 gelang ihm schließlich der Sprung ins Parlament, wo er in den folgenden Jahren rasch aufstieg. 1971 kandidierte er gegen den Präsidenten Park Chung Hee und erhielt trotz manipulierter Wahlen mehr als 43 Prozent der Stimmen.

In den folgenden Jahren wuchs der Druck auf Kim, ein Unfall unter ungeklärten Umständen kostete ihn schließlich beinahe das Leben. Auf dem Rückweg von einer Reise in die USA wurde er vom Sicherheitsdienst seines Landes entführt. Kurz nachdem die Behörden ihn auf internationalen Druck hin freiließen, musste er fünf Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Freilassung stand er unter Hausarrest und konnte sich erst Ende 1979, sechs Wochen nach der Ermordung Park Chung Hees, wieder frei bewegen. Während des Putsches durch Chun Doo Hwan erging über Kim Dae Jung das Todesurteil, das später in eine lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt wurde. 1982 durfte er für eine "medizinische Behandlung" in die USA ausreisen, wo er bis zum 8. Februar 1985 blieb.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat nahm er seine politische Betätigung wieder auf und stellte sich im Dezember 1997 zur Wahl des Präsidenten. In diesem Amt gelang ihm die Aussöhnung mit dem verfeindeten Nachbarn Nordkorea. Kim Dae Jung hat auf die Auszeichnung mit tiefem Dank an seine Landsleute reagiert. Die Ehre gehöre den Menschen, die ihn in seinem Kampf für Demokratie, Menschenrechte und Versöhnung mit Nordkorea unterstützt hätten.

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