Nobelpreise 2011: Friedensnobelpreis geht nach Liberia und in den Jemen
Der Friedensnobelpreis geht an Ellen Johnson Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman "für ihren gewaltlosen Kampf für die Sicherheit von Frauen und deren Rechte, an friedensfördernden Maßnahmen gleichberechtigt mitzuwirken". Demokratie und langfristiger Frieden auf der Welt ließen sich erst dann verwirklichen, wenn Frauen auf allen sozialen Ebenen dieselben Einflussmöglichkeiten bekommen, so das norwegische Nobelkomitee in seiner Begründung weiter.
Sie ist die erste gewählte Frau an der Spitze eines afrikanischen Staats: Ellen Johnson Sirleaf wurde 2006 nach langen Jahren des Bürgerkriegs als Präsidentin von Liberia gewählt. Drei Wochen vor ihrem Geburtstag und fünf Tage vor den nächsten Präsidentschaftswahlen honoriert das Nobelkomitee nun ihren Kampf für Sicherheit, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt und ihr Engagement für die Rechte der Frauen mit einem Drittel des Friedensnobelpreises.
Das letzte Drittel des Preises ist dem "Arabischen Frühling" gewidmet: Ihn erhält die Jemenitin Tawakkul Karman, die eine führende Rolle im Kampf für Frauenrechte, Demokratie und Frieden in ihrem Land übernommen habe. Die 32-jährige Journalistin und Menschenrechtsaktivistin ist Präsidentin der jemenitischen Vereinigung "Women Journalists without Chains" und ein Mitglied der Oppositionspartei Islah. Seit Jahren kämpft sie gegen die jemenitische Regierung unter Abdullah Saleh vor allem für die Pressefreiheit und Freilassung politischer Gefangener – sie war selbst bereits mehrfach inhaftiert. (af)
Sie ist die erste gewählte Frau an der Spitze eines afrikanischen Staats: Ellen Johnson Sirleaf wurde 2006 nach langen Jahren des Bürgerkriegs als Präsidentin von Liberia gewählt. Drei Wochen vor ihrem Geburtstag und fünf Tage vor den nächsten Präsidentschaftswahlen honoriert das Nobelkomitee nun ihren Kampf für Sicherheit, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt und ihr Engagement für die Rechte der Frauen mit einem Drittel des Friedensnobelpreises.
Johnson Sirleaf, 1938 in der liberischen Hauptstadt Monrovia geboren, hat eine lange politische Karriere hinter sich: Nach dem Studium von Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften zunächst in ihrer Heimatstadt und anschließend in den USA war sie bereits in den 1970er Jahren Finanzministerin in Liberia. Nach dem Militärputsch durch Samuel Kayon Doe im Jahr 1980 flüchtete sie ins Exil nach Kenia. Nach Stationen bei der Citibank in Nairobi, der Weltbank in Washington D.C. und dem United Nations Development Programme (UNDP) kehrte sie 1997 nach Liberia zurück, um bei den Präsidentschaftswahlen anzutreten, die sie jedoch verlor. Nach einer weiteren Zeit im Exil an der Elfenbeinküste bereitete sie die 2005 durchgeführten Wahlen mit vor, die sie dieses Mal gegen George Manneh Weah gewann. Am 16. Januar 2006 wurde sie feierlich in ihr Amt eingesetzt.
Auch das zweite Drittel des Friedensnobelpreises geht nach Liberia: Leymah Gbowee arbeitete zunächst als Sozialarbeiterin mit ehemaligen Kindersoldaten aus dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland. 2002 startete sie die Initiative "Women of Liberia Mass Action for Peace" mit anderen Frauen christlichen und muslimischen Glaubens, die sich täglich in weißen T-Shirts in Monrovia versammelten, um gemeinsam für Frieden zu demonstrieren und zu beten. Später ergänzten sie ihren Protest um einen Sexstreik. Doch obwohl sie im Jahr 2003 die Rebellenführer und Charles Taylor zu Friedensgesprächen an einen Tisch brachten, hörte die Gewalt nicht auf. Durch weitere Demonstrationen vor Ort erreichten sie, dass die festgefahrenen Verhandlungen fortgeführt wurden, bis es zu einer Übereinkunft kam. Im Vorfeld der Wahlen von 2005 mobilisierte sie viele Unterstützer für Johnson Sirleaf. Sie ist außerdem Mitbegründerin und derzeit Leiterin des in Ghana beheimateten Women, Peace and Security Network Africa (WIPSEN-A).
Das letzte Drittel des Preises ist dem "Arabischen Frühling" gewidmet: Ihn erhält die Jemenitin Tawakkul Karman, die eine führende Rolle im Kampf für Frauenrechte, Demokratie und Frieden in ihrem Land übernommen habe. Die 32-jährige Journalistin und Menschenrechtsaktivistin ist Präsidentin der jemenitischen Vereinigung "Women Journalists without Chains" und ein Mitglied der Oppositionspartei Islah. Seit Jahren kämpft sie gegen die jemenitische Regierung unter Abdullah Saleh vor allem für die Pressefreiheit und Freilassung politischer Gefangener – sie war selbst bereits mehrfach inhaftiert. (af)
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