News: Friedhof der Kuscheltiere
Zahlreiche Tiere wurden während der letzten vorchristlichen Jahrhunderte im hellenistischen Ägypten verehrt. Ob Fisch oder Vogel, ob Affe, Hund oder Katze - ja sogar Krokodilen konnten die Menschen etwas Göttliches abgewinnen. Klar, dass hier auch der König der Tiere, der Löwe, nicht fehlen durfte. Doch wo sind seine Knochen?
Er war vermutlich so unbedeutend, dass man ihn kurz nach seinem Tod schon wieder vergessen hatte. Ein Glück, denn so fanden Howard Carter und Lord Carnavon im Jahr 1922 das Grab von Tutanchamun nahezu unversehrt vor. Die Amme des Kindpharaos, Maïa, hatte indes weniger Glück. Beigesetzt in einer Gruft, die zurück in die 18. Dynastie auf das Jahr 1430 vor Christus datiert, wurde ihre Ruhe über die Jahrhunderte ständig durch neu hinzukommende Leichnahme gestört. In späteren Jahrhunderten avancierte ihre Grablege schließlich zu einem Friedhof für Tiere – allen voran für Katzen, denen in Ägypten eine besondere religiöse Bedeutung zukam.
Denn zu jener Zeit wurde die Katzengottheit Bastet – auch als Bubastis bekannt – verehrt. So wundert es nicht, dass das Team der Mission française du Bubasteion im Jahre 1996 buchstäblich über zahllose Katzenmumien stolperte, als es das Grab der Maïa entdeckte. Offensichtlich braucht es eine ganze Weile, um sich durch die Knochenberge von Mensch und Tier vorzuarbeiten, denn erst im November 2001 machte das Team um Cécile Callou vom Naturhistorischen Nationalmuseum in Paris eine besondere Entdeckung: Auf dem Steinboden in einer Ecke des Hauptraums der Begräbnisebene der Gruft lag ein erstaunlich unversehrtes Skelett – ein Katzenskelett, allerdings von einem ziemlich großen Tier, wie sich herausstellen sollte, von einem Löwen.
Das darf mit Fug und Recht als ungewöhnlich gelten, denn wenngleich Forscher immer wieder auf Hinweise stießen, dass auch diese Großkatzen als heilige Tiere im Alten Ägypten verehrt wurden, so fanden sich doch bislang kaum Knochen von einem Löwen – geschweige denn, ein ganzes Skelett. Wenngleich Bandagen fehlen, so deutet doch die Fundsituation darauf hin, dass dieser Löwe wie seine kleineren Familienangehörigen mumifiziert wurde. Die Knochen liegen nämlich im anatomisch korrekten Verbund zusammen, und die Haltung der Gliedmaßen deutet darauf hin, dass sie einst mit Stoffen an den Körper gebunden waren. An den Reißzähnen konnten die Wissenschaftler zudem Gewebereste nachweisen.
Im Gegensatz zu so mancher Katzenmumie deutet allerdings nichts darauf hin, dass der Löwe – ein männlicher, wie die Forscher meinen – eines gewaltsamen Todes starb. Im Gegenteil, Zahnbefund und Knochen bezeugen eher, dass das Tier ein stattliches Alter erreicht hatte und dann eines natürlichen Todes starb. Großkatzen wie diese könnten so vielleicht tatsächlich in heiligen Bezirken aufgezogen, gehalten und schließlich an einem geweihten Ort bestattet worden sein. Der Löwe in Maïas Grabstätte wäre zumindest der erste handfeste Beweis für eine Praxis, die sich ansonsten nur in den Inschriften spätklassischer Autoren wiederfindet.
Denn zu jener Zeit wurde die Katzengottheit Bastet – auch als Bubastis bekannt – verehrt. So wundert es nicht, dass das Team der Mission française du Bubasteion im Jahre 1996 buchstäblich über zahllose Katzenmumien stolperte, als es das Grab der Maïa entdeckte. Offensichtlich braucht es eine ganze Weile, um sich durch die Knochenberge von Mensch und Tier vorzuarbeiten, denn erst im November 2001 machte das Team um Cécile Callou vom Naturhistorischen Nationalmuseum in Paris eine besondere Entdeckung: Auf dem Steinboden in einer Ecke des Hauptraums der Begräbnisebene der Gruft lag ein erstaunlich unversehrtes Skelett – ein Katzenskelett, allerdings von einem ziemlich großen Tier, wie sich herausstellen sollte, von einem Löwen.
Das darf mit Fug und Recht als ungewöhnlich gelten, denn wenngleich Forscher immer wieder auf Hinweise stießen, dass auch diese Großkatzen als heilige Tiere im Alten Ägypten verehrt wurden, so fanden sich doch bislang kaum Knochen von einem Löwen – geschweige denn, ein ganzes Skelett. Wenngleich Bandagen fehlen, so deutet doch die Fundsituation darauf hin, dass dieser Löwe wie seine kleineren Familienangehörigen mumifiziert wurde. Die Knochen liegen nämlich im anatomisch korrekten Verbund zusammen, und die Haltung der Gliedmaßen deutet darauf hin, dass sie einst mit Stoffen an den Körper gebunden waren. An den Reißzähnen konnten die Wissenschaftler zudem Gewebereste nachweisen.
Im Gegensatz zu so mancher Katzenmumie deutet allerdings nichts darauf hin, dass der Löwe – ein männlicher, wie die Forscher meinen – eines gewaltsamen Todes starb. Im Gegenteil, Zahnbefund und Knochen bezeugen eher, dass das Tier ein stattliches Alter erreicht hatte und dann eines natürlichen Todes starb. Großkatzen wie diese könnten so vielleicht tatsächlich in heiligen Bezirken aufgezogen, gehalten und schließlich an einem geweihten Ort bestattet worden sein. Der Löwe in Maïas Grabstätte wäre zumindest der erste handfeste Beweis für eine Praxis, die sich ansonsten nur in den Inschriften spätklassischer Autoren wiederfindet.
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