Die frühen Bewohner Vanuatus betteten ihre Toten inmitten von Korallen und Seeanemonen zur letzten Ruhe. Jetzt entdeckten die Forscher vor der Pazifikinsel östlich von Australien einen 3 000 Jahre alten Friedhof.
Inmitten von Korallen ... | ... wurden die Toten kopflos zur letzten Ruhe gebettet.
"Das ist eine großartige Entdeckung," freut sich Mads Ravn von der Universität im norwegischen Stavanger. Denn der Friedhof ist der älteste und zugleich größte im ganzen pazifischen Raum.
Die Schädel wurden in Gefäßen wie diesem ... | ... nachträglich bestattet. Besonders gut sind die angedeuteten Augen auf der Verzierung zu erkennen – die Augen des Verstorbenen.
Die 71 Toten waren in Hohlräumen inmitten eines Korallenriffs bestattet worden – viele davon mit gewaltsam gebrochenen Armen und Beinen. Vermutlich damit die Toten in die engen Höhlen passten.
Zudem fehlte allen der Kopf. Die Schädel fanden sich unter anderem in Tontöpfen, die, mit symbolischen Augen der Toten verziert, den Gräbern beigegeben wurden. Sie waren nach Meinung der Forscher zunächst für rituelle Handlungen aufgehoben und nachträglich beerdigt werden. So, wie es auch vor wenigen Jahrzehnten auf Bali und anderswo üblich war.
Die Gräber stammen aus der Zeit, als die ersten Siedler der so genannten Lapita-Kultur mit Kanus vermutlich von Taiwan oder den Philippinischen Inseln nach Vanuatu kamen. Hier lebten sie hauptsächlich von der Fischerei und vom Ackerbau auf dem nährstoffreichen vulkanischen Boden. Außerdem leiteten die Inselbewohner vermutlich das Aussterben einer dort ansässigen Art der Riesenschildkröte ein. Genaueres über Herkunft und Ernährungsgewohnheiten erhoffen die Forscher von baldigen DNA- und Isotopenanalysen zu erfahren.
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