Partnerwahl: Fruchtbare Frauen stehen auf kreative Komponisten
Musik hat für das tägliche Überleben keinen konkreten Nutzen. Daher glaubte Charles Darwin, dass sie durch sexuelle Selektion entstanden sei: Musikalische Frühmenschen hätten demnach bessere Chancen beim anderen Geschlecht gehabt, so dass sie sich stärker vermehren konnten.
Um diese These zu prüfen, komponierte Benjamin Charlton von der University of Sussex vier kurze Musikstücke, die rhythmisch unterschiedlich anspruchsvoll waren. Je zwei davon spielte er Frauen in verschiedenen Phasen ihres Zyklus vor und fragte, ob sie eher mit dem Komponisten der einfachen oder der komplizierten Musik eine Beziehung eingehen würden.
Drei Viertel der Frauen, die zum Testzeitpunkt besonders fruchtbar waren, bevorzugten den Schöpfer der anspruchsvollen Musik für eine kurze sexuelle Beziehung. Probandinnen in anderen Phasen ihres Zyklus machten dagegen keinen Unterschied. Ging es um eine längerfristige Partnerschaft, spielte die musikalische Kreativität allgemein keine besondere Rolle.
Gute Musik zeigt gute Gene
Laut Charlton sind Frauen, bei denen eine Empfängnis wahrscheinlich ist, besonders auf gute Gene ihres Partners bedacht und erwarten diese vor allem bei musikalisch einfallsreichen Männern. In einer früheren Studie hatte der Forscher bereits gezeigt, dass Frauen zur Zeit des Eisprungs nicht generell anspruchsvolle Musik stärker bevorzugen. Offenbar geht es ihnen mehr um die Komponisten.
© Benjamin Charlton, University of Sussex / Gehirn und Geist
Stimulus 1
Das erste kurze Musikstück, das Benjamin Charlton für seinen Versuch komponiert hat, ist rhythmisch sehr einfach und besteht nur aus zwei verschiedenen Akkorden.
Datei herunterladen© Benjamin Charlton, University of Sussex / Gehirn und Geist
Stimulus 2
Etwas anspruchsvoller ist das zweite Stück.
Datei herunterladen© Benjamin Charlton, University of Sussex / Gehirn und Geist
Stimulus 3
Bei dem dritten Musikstück spielen rechte und linke Hand einen unterschiedlichen Rhythmus.
Datei herunterladen© Benjamin Charlton, University of Sussex / Gehirn und Geist
Stimulus 4
Das komplexeste Stück ist das vierte. Obwohl sich Aufbau und Melodie nur wenig von den anderen Kompositionen unterscheiden, wirkt es durch seinen Rhythmus deutlich anspruchsvoller.
Datei herunterladen
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben