Pädiatrie: Früh abgestumpft
Alkohol während der Schwangerschaft vermindert die Schmerzreaktion von Neugeborenen.
Dass Alkohol die Hirnentwicklung von ungeborenen Kindern schädigt, ist schon länger bekannt. Eine Studie kanadischer und südafrikanischer Mediziner belegt nun: Babys trinkender Mütter zeigen bereits kurz nach der Geburt eine verminderte Schmerzreaktion.
Das Forscherteam um Tim Oberlander von der University of British Columbia in Vancouver rekrutierte 28 Mütter, von denen die Hälfte während der Schwangerschaft regelmäßig zur Flasche gegriffen hatte. Am dritten Lebenstag nahmen die Ärzte den Babys Blut ab, um sie auf mögliche Stoffwechselstörungen zu untersuchen. Dazu pieksen sie mit einer Nadel in die Ferse, was den Kleinen sehr unangenehm ist. Kurz vor der Prozedur, währenddessen sowie einige Zeit danach beobachteten die Wissenschaftler die Schmerzreaktion der Neugeborenen, maßen ihren Puls und nahmen Speichelproben.
Siehe da: Bei den Kindern der Alkohol trinkenden Mütter stieg die Herzrate auf den Schmerz hin weniger stark an. Außerdem fiel der Pegel des Stresshormons Cortisol schneller wieder ab als bei den Babys der abstinent gebliebenen Müttern. Auch in einem Entwicklungstest für Neugeborene schnitten die Kinder, die im Mutterleib Alkohol ausgesetzt waren, schlechter ab: Sie waren weniger aufmerksam und erregbar.
Nach Ansicht der Forscher rührt die gedämpfte Reaktion daher, dass Alkohol die Entwicklung des embryonalen Gehirns stört. "Was das langfristig bedeutet, bleibt zu klären. Wir wissen jedoch, dass eine früh geschwächte Stressregulation die Anfälligkeit für geistige und körperliche Problem im späteren Leben erhöht", so Oberlander. (ja)
Oberlander, T. F. et al.: Prenatal Alcohol Exposure Alters Biobehavioral Reactivity to Pain in Newborns. In: Alcoholism: Clinical and Experimental research 34(4), S. 1-12, 2010.
Das Forscherteam um Tim Oberlander von der University of British Columbia in Vancouver rekrutierte 28 Mütter, von denen die Hälfte während der Schwangerschaft regelmäßig zur Flasche gegriffen hatte. Am dritten Lebenstag nahmen die Ärzte den Babys Blut ab, um sie auf mögliche Stoffwechselstörungen zu untersuchen. Dazu pieksen sie mit einer Nadel in die Ferse, was den Kleinen sehr unangenehm ist. Kurz vor der Prozedur, währenddessen sowie einige Zeit danach beobachteten die Wissenschaftler die Schmerzreaktion der Neugeborenen, maßen ihren Puls und nahmen Speichelproben.
Siehe da: Bei den Kindern der Alkohol trinkenden Mütter stieg die Herzrate auf den Schmerz hin weniger stark an. Außerdem fiel der Pegel des Stresshormons Cortisol schneller wieder ab als bei den Babys der abstinent gebliebenen Müttern. Auch in einem Entwicklungstest für Neugeborene schnitten die Kinder, die im Mutterleib Alkohol ausgesetzt waren, schlechter ab: Sie waren weniger aufmerksam und erregbar.
Nach Ansicht der Forscher rührt die gedämpfte Reaktion daher, dass Alkohol die Entwicklung des embryonalen Gehirns stört. "Was das langfristig bedeutet, bleibt zu klären. Wir wissen jedoch, dass eine früh geschwächte Stressregulation die Anfälligkeit für geistige und körperliche Problem im späteren Leben erhöht", so Oberlander. (ja)
Oberlander, T. F. et al.: Prenatal Alcohol Exposure Alters Biobehavioral Reactivity to Pain in Newborns. In: Alcoholism: Clinical and Experimental research 34(4), S. 1-12, 2010.
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