Paläoanthropologie: Früher Hominide ernährte sich erstaunlich vielseitig
Paranthropus robustus, ein vor etwas über einer Million Jahren ausgestorbener Hominide, war doch nicht der ausgesprochene Nahrungsspezialist, für den er immer gehalten wurde. Wie Wissenschaftler um Matt Sponheimer von der Universität von Colorado in Boulder jetzt herausfanden, ernährte sich der im südlichen Afrika beheimatete Paranthropus nicht nur von Blättern, Samen und Nüssen, sondern auch von den Gräsern trockener Savannenlandschaften und vielleicht sogar von Tieren. Die Forscher zweifeln daher an der These, die Hominiden-Gattung sei durch eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Nahrungsangebot in eine evolutionäre Sackgasse geraten sei.
Der Speisezettel von Paranthropus war nicht nur vielfältiger als gedacht, es ließ sich auch zeigen, dass er von Monat zu Monat abwechselte. Die Forscher interpretieren dies als Hinweis auf ausgedehnte Wanderbewegungen des aufrecht gehenden Hominiden oder als Folge einer jahreszeitlich bedingten Änderung des Nahrungsangebots.
Für ihre Studie hatten sie winzige Proben aus den Zähnen eines im südafrikanischen Swartkrans entdeckten Fossils analysiert. Welche Arten von Pflanzen Paranthropus zu sich genommen hatte, ergab sich aus dem Verhältnis charakteristischer Kohlenstoff-Isotope, die sich zu Lebzeiten in den Zahnschmelz eingelagert hatten. Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen, bei denen die Zähne angebort – und damit zerstört – werden mussten, beschädigte die von Sponheimer und seinen Kollegen angewendete Laserablationstechnik die kostbaren Fundstücke nur minimal. (jd)
Der bisweilen als "Nussknacker-Mensch" bezeichnete, rund 1,60 Meter große Paranthropus schien wegen seines ausgeprägten Kauapparats mit den großen Mahlzähnen und der kräftigen Kiefermuskulatur geradezu prädestiniert dafür, faserreiche und nährwertarme Kost aus Waldgebieten aufzunehmen. Forscher vermuteten bisher, dass sich der vermeintliche Nahrungsspezialist nicht schnell genug an das trockener werdende Klima im Süden Afrikas anpassen konnte und deshalb zusammen mit den anderen so genannten robusten Australopithecinen-Arten seiner Zeit ausstarb. Mit den neuen Erkenntnissen ist wieder offen, warum Paranthropus verschwand, während sein Zeitgenosse Homo habilis sich zum modernen Menschen weiterentwickelte.
Der Speisezettel von Paranthropus war nicht nur vielfältiger als gedacht, es ließ sich auch zeigen, dass er von Monat zu Monat abwechselte. Die Forscher interpretieren dies als Hinweis auf ausgedehnte Wanderbewegungen des aufrecht gehenden Hominiden oder als Folge einer jahreszeitlich bedingten Änderung des Nahrungsangebots.
Für ihre Studie hatten sie winzige Proben aus den Zähnen eines im südafrikanischen Swartkrans entdeckten Fossils analysiert. Welche Arten von Pflanzen Paranthropus zu sich genommen hatte, ergab sich aus dem Verhältnis charakteristischer Kohlenstoff-Isotope, die sich zu Lebzeiten in den Zahnschmelz eingelagert hatten. Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen, bei denen die Zähne angebort – und damit zerstört – werden mussten, beschädigte die von Sponheimer und seinen Kollegen angewendete Laserablationstechnik die kostbaren Fundstücke nur minimal. (jd)
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