Dinosaurier: Früher Riesenräuber hielt die Tyrannosaurier klein
Ein etwa zehn Meter langer Raubsaurier namens Siats meekerorum nahm vor etwa 100 Millionen Jahren den Platz an der Spitze der Nahrungskette ein – und wies die Tyrannosaurier vorerst in ihre Schranken. Der 2008 entdeckte Riesendino sieht den Tyrannosauriern auf den ersten Blick recht ähnlich, gehört jedoch zu einer anderen Gruppe, den Carcharodontosauriern – der Name bedeutet übersetzt Haifischzahnechsen. Der neue Fund zeigt, dass die Carcharodontosaurier nahezu während der gesamten Kreidezeit die Top-Raubtiere an Land waren. Erst ihr Niedergang machte den Weg für Tyrannosaurus rex und seine Verwandten frei.
Siats ist nach dem 120 Millionen Jahre alten Acrocanthosaurus erst der zweite bekannte Dinosaurier aus seiner Gruppe. Diese Dinosaurier hatten an der Hand drei Finger statt wie die Tyrannosaurier nur zwei und waren etwas schlanker als die Tyrannosaurier. Zwischen dem Acrocanthosaurus und seinen Nachfolgern am Ende der Kreidezeit klaffte bisher eine 60 Millionen Jahre lange Fundlücke, in der man nichts über das obere Ende der terrestrischen Nahrungskette wusste. Die schiere Größe von Siats meekerorum – bei dem Fund handelt es sich sogar noch um ein Jungtier – deutet darauf hin, dass die zu jener Zeit deutlich kleineren Tyrannosaurier nahezu während der kompletten späten Kreide unter den Fleischfressern die zweite Geige spielten.
Der Gattungsname Siats leitet sich aus der Mythologie des Ute-Stamms im Westen der USA ab: Darin kommen Siats als kannibalistische Clownwesen vor, die Kinder entführen und fressen.
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