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Infektionskrankheiten: Frühere Moskitostiche verstärken West-Nil-Fieber

Die Infektion mit dem durch Mücken übertragenen West-Nil-Fieber-Virus endet häufiger tödlich, wenn das Opfer zuvor schon von Moskitos gestochen wurde. Dabei ist unerheblich, ob diese ersten Mücken selbst den Virus trugen. Das konnten jetzt Stephen Higgs und seine Mitarbeiter an der Universität von Texas in Galveston im Mausexperiment nachweisen.

West-Nil-Virus | Der West-Nil-Virus, der Erreger des West-Nil-Fiebers wird von Moskitos bei ihrer Blutmahlzeit übertragen. Frühere harmlose Moskitostiche können die Ausprägung der Krankheit verstärken, wie Forscher jetzt herausfanden.
Das West-Nil-Virus, Erreger des gleichnamigen Fiebers, wird mit dem Speichel aus der Speicheldrüse der Mücken beim Stechen in den Wirt übertragen. Die Forscher setzten ruhiggestellte Mäuse einmal pro Woche für eine Stunde den Bissen von fünfzehn bis zwanzig nicht infizierten Moskitos aus. Nach zwei oder vier solchen Behandlungen infizierten sie die Tiere schließlich mit dem Virus. Die Mäuse einer Kontrollgruppe hatten vor der Infektion dagegen keinen früheren Kontakt mit den blutsaugenden Parasiten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe starben prozentual mehr als doppelt so viele Mäuse, wenn sie über zwei Wochen hinweg den Stichen ausgesetzt worden waren. War die Dauer der Moskitobehandlung vier Wochen lang, überlebten sogar nur noch neun Prozent der Tiere.

Die Forscher vermuten, dass durch die harmlosen ersten Stiche das Immunsystem aktiviert wurde. Bei der späteren Virusinfektion fällt deshalb die Immunreaktion stärker aus, und zahlreiche Immunzellen sammeln sich an der Einstichstelle. Die gegen Erreger gerichteten Abwehrzellen dienen dem Virus aber als Wirt, in dem er sich ungehindert vermehren kann. Die Versuche der Wissenschaftler belegen, wie wichtig der chemische und mechanische Schutz vor Insektenstichen auch gegen Moskitos ist, die nicht das West-Nil-Fieber-Virus übertragen. (vs)

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