News: Früherkennung von Erfolg oder Mißerfolg
Die geringe Menge an weißen Blutzellen macht eine sichere Auskunft über den Erfolg oder Mißerfolg einer Knochenmarktransplantation erst vier Wochen nach dem Eingriff möglich. Innerhalb dieser vier Wochen ist der Patient einer hohen Gefährdung ausgesetzt, da bei ihm praktisch kein Immunsystem vorhanden und er Krankheitserregern hilflos ausgeliefert ist. Mit Hilfe einer optimierten molekularbiologischen Untersuchung gelang es Lion, im Rahmen seines Projektes, bei bisher rund 5O Patienten bereits einige Tage nach der Transplantation Vorhersagen über deren Ausgang zu machen und die entsprechenden klinischen Maßnahmen zu treffen. "Wird das Knochenmark zum Beispiel abgestoßen, so besteht durch diese frühe Erkennung die Möglichkeit, dem Patienten schnell noch einmal Knochenmark zu transplantieren – noch bevor seine ursprünglichen Zellen wieder aktiv werden", erklärt Lion die Vorteile der frühzeitigen Untersuchung. Leukämie-Patienten kann man damit zum Beispiel eine weitere Chemotherapie ersparen."
Die bisherigen Untersuchungen auch an ganz spezifischen Zelltypen haben gezeigt, daß die Prozesse nach Knochenmarktransplantationen sehr dynamisch und schnell ablaufen. Eine Abstoßung kann sich dabei innerhalb von nur 48 Stunden entwickeln. Um so wichtiger ist daher das frühe Erkennen des Verlaufs. "Sollte sich der bei uns festgestellte Trend weiter bestätigen, werden wir alles daran setzen, einen internationalen Konsens zu erreichen, damit weltweit für die Patienten die beste Nachuntersuchung gewährleistet wird", so Lion. Bei Leukämiekranken, aber auch bei Patienten mit angeborenen Immundefekten, angeborenen Defekten der Blutbildung oder angeborenen Stoffwechselstörungen könnte damit der Krankheitsverlauf bzw. die Heilung wesentlich beeinflußt werden.
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