News: Frühlingsstürme auf dem Uranus
Obwohl der Uranus bereits am 13. März 1781 von William Herschel entdeckt wurde, hat noch niemand diese Bewegungen sehen können, denn ein Uranusjahr dauert 84 Erdenjahre. Erich Karkoschka von der University of Arizona und seine Kollegen am Hubble Space Telescope sammelten darum von 1994 bis 1998 Aufnahmen im Bereich des sichtbaren sowie des infraroten Lichtes, die sie zu den Filmsequenzen zusammenfügten.
Auf der Erde entstehen Jahreszeiten, weil die Rotationsachse leicht gekippt ist. Folglich bekommen die Süd- und die Nordhälfte im Laufe des Jahres abwechselnd mal mehr und mal weniger Licht ab. Der Uranus liegt sogar völlig "auf der Seite", was extreme Jahreszeiten von zwanzig Erdjahren Dauer mit außergewöhnlichen Wetterbedingungen zur Folge hat. Für fast ein halbes Uranusjahr scheint die Sonne direkt auf einen der Pole, während der andere in eisigen Winterschlaf liegt.
Zur Zeit gelangt die Nordhalbkugel langsam aus der Dunkelheit wieder an das Sonnenlicht und wird Breitengrad für Breitengrad erwärmt. Dadurch wird die Atmosphäre wieder aktiv und produziert Stürme, gegen die irdische Hurrikans geradezu lächerlich wirken.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 20.10.1998
"Bedecke Deinen Himmel, Uranus" - Spektrum Ticker vom 24.11.1997
"Hubbles Infrarot-Blick auf Uranus" - Spektrum Ticker vom 5.11.1997
"Zwei neue Exzentriker unter den Monden des Uranus"
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