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News: Frühlingsstürme auf dem Uranus

Auf früheren Bildern erscheint der Riesenplanet Uranus als gleichförmige Kugel ohne erkennbare Strukturen. Das Weltraumteleskop Hubble zeigt ihn dagegen als stürmische Welt mit einem zerbrechlich wirkenden Ringsystem. Zwei neue Filmsequenzen offenbaren den langen Frühling auf der Nordhälfte des Planeten, der durch heftige Stürme ungeheuren Ausmasses eingeleitet wird.
Die Filme (3,9 MB, 18 MB) demonstrieren zum ersten Mal die Schaukelbewegung des Ringsystems. Wahrscheinlich ist die leicht abgeflachte Form des Uranus in Kombination mit der Gravitation seiner vielen Monde schuld daran, daß die Myriaden von Gesteinsbrocken auf einem Schlingerkurs um den Planeten kreisen.

Obwohl der Uranus bereits am 13. März 1781 von William Herschel entdeckt wurde, hat noch niemand diese Bewegungen sehen können, denn ein Uranusjahr dauert 84 Erdenjahre. Erich Karkoschka von der University of Arizona und seine Kollegen am Hubble Space Telescope sammelten darum von 1994 bis 1998 Aufnahmen im Bereich des sichtbaren sowie des infraroten Lichtes, die sie zu den Filmsequenzen zusammenfügten.

Auf der Erde entstehen Jahreszeiten, weil die Rotationsachse leicht gekippt ist. Folglich bekommen die Süd- und die Nordhälfte im Laufe des Jahres abwechselnd mal mehr und mal weniger Licht ab. Der Uranus liegt sogar völlig "auf der Seite", was extreme Jahreszeiten von zwanzig Erdjahren Dauer mit außergewöhnlichen Wetterbedingungen zur Folge hat. Für fast ein halbes Uranusjahr scheint die Sonne direkt auf einen der Pole, während der andere in eisigen Winterschlaf liegt.

Zur Zeit gelangt die Nordhalbkugel langsam aus der Dunkelheit wieder an das Sonnenlicht und wird Breitengrad für Breitengrad erwärmt. Dadurch wird die Atmosphäre wieder aktiv und produziert Stürme, gegen die irdische Hurrikans geradezu lächerlich wirken.

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