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Adipositas: Führt verfettetes Lungengewebe zu Asthma?

Starkes Übergewicht erhöht die Gefahr für Atembeschwerden und Asthma. Der Grund liegt vielleicht in der Lunge selbst.
Lunge

Wer sich zu wenig bewegt und zu viele Kalorien zu sich nimmt, legt im Normalfall an Gewicht zu – und der Körper lagert diesen Überschuss in Form von Fettzellen ein. John Elliot von der University of Western Australia in Crawley und sein Team konnten diese Fettzellen in ihrer Untersuchung an 52 toten Menschen an unerwarteter Stelle nachweisen, wie sie im »European Respiratory Journal« schreiben: in der Lunge von übergewichtigen und adipösen Menschen.

Es ist lange bekannt, dass starkes Übergewicht das Risiko für Atembeschwerden deutlich erhöht – selbst kleine Anstrengungen können zum Keuchen und zu Luftnot führen. Diese Begleiterscheinung führten Mediziner jedoch darauf zurück, dass Fettzellen des Oberkörpers starken Druck auf den Brustkorb ausüben. Betroffene können also nicht ausreichend tief einatmen. Elliot und seine Kollegen untersuchten deshalb die Leichen von Menschen, von denen ein Teil erwiesenermaßen an Asthma gestorben war und eine weitere Gruppe zumindest daran litt. Deren Lungengewebe verglichen sie mit dem von Verstorbenen, die nie von Asthma betroffen waren.

Dabei zeigt sich ein direkter Zusammenhang zwischen dem BMI der Personen und dem Fettgehalt des Lungengewebes. Je übergewichtiger die Betroffenen gewesen waren, desto höher fiel die Zahl der Fettzellen in ihrem Atemorgan aus. Und diese Zunahme wirkte sich auch auf den Aufbau des Lungengewebes aus und erhöhte das Risiko für Entzündungen im Organ. »Die Fettzellen brauchen Platz und erhöhen das Entzündungspotenzial in den Lungen. Die Verdickung des Gewebes behindert den Luftstrom in die Lunge und aus ihr heraus, was zumindest teilweise die verstärkten Asthmasymptome bei Adipösen erklären könnte«, berichtet Koautor Peter Noble. Zwar naheliegend, aber noch unklar sei, ob eine Gewichtsabnahme auch die Fettzellen der Lunge reduziere und dadurch die Atmung wieder verbessere, so die Forscher.

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