News: Für die Werkzeugkiste der Nano-Bastler
Die molekulare Vorrichtung besitzt zwei starre Arme, die zwischen festen Positionen rotieren können. Zu ihrer Konstruktion benutzten die Forscher synthetische sogenannten double-crossover DNA (DX), die aus zwei Doppelsträngen besteht. Zwei relativ kurze DX-Moleküle wurden durch eine Brücke verbunden, die ein Stück klassischer rechtshändiger DNA (B-DNA) enthielt. Die zwei freien Enden der verbundendene DX-Moleküle lagen sich dann gegenüber (Bild 1).
Bei Anwesenheit einer positiv geladenen Kobaltverbindung wandelt sich die rechtshändige B-DNA in eine linkshändige Struktur um, die als Z-DNA bezeichnet wird. Die freien Enden der DX-Moleküle drehen sich dabei auf die gegenüberliegenden Seiten der Brücke (Bild 2).
Zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit des nanomechanischen Bauteils befanden sich an den freien Enden der DX-Stränge spezielle Farbstoffmoleküle, deren relative Abstände zueinander vor und nach der Drehung mittels Fluoreszenz-Resonanzenergietranfer-Spektroskopie (FRET) bestimmt wurden.
Der aus DNA gebaute "Roboterarm" kennt bisher nur zwei Zustände. Auch ist nichts darüber bekannt, ob seine Bewegung auf einfachem Wege umkehrbar ist. So dürfte es bis zur "Molekülfabrik im Wasserglas" noch ein weiter Weg sein.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.6.1998
"Ein Selbst-Baukasten aus DNA"
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