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Tier-Organspende: Funktionierendes Gewebe zwischen verschiedenen Arten übertragen

Fortschritt bei der so genannten Xenotransplantation: In Ratten gezüchtete Bauchspeicheldrüse heilt Diabetes bei Mäusen.
Labormaus auf der Hand eines Forschers

Einen wichtigen Schritt hin zu Spenderorganen vom Tier vermeldet heute eine Arbeitsgruppe um Hiromitsu Nakauchi von der Universität Tokio. Demnach ist es ihr gelungen, Insulin produzierendes Bauchspeicheldrüsengewebe der Maus in Ratten zu züchten und anschließend auf Mäuse zu übertragen. Dazu erzeugte Nakauchi zuerst gentechnisch eine Rattenlinie, die selbst keine Bauchspeicheldrüse bildet, und kombinierte sie mit induzierten pluripotenten Stammzellen von Mäusen. In so behandelten Ratten wuchsen Bauchspeicheldrüsen aus Mäusezellen heran. Als das Forscherteam das Insulin produzierende Gewebe in Mäuse mit Diabetes übertrug, produzierte das Spendergewebe wie geplant den Signalstoff und senkte den Blutzuckerspiegel der Mäuse auf Normalmaß.

Bereits 2010 testete die Arbeitsgruppe diese Technik, allerdings züchtete Nakauchi damals Bauspeicheldrüsen der Ratte in Mäusen. Die allerdings waren zu klein, um auf die Ratten übertragen zu werden. Deshalb blieb damals unklar, ob die Organe auch nach der Transplantation in die Empfänger funktionieren. Während nämlich die Zellen des Organs alle vom Stammzellspender stammen, bestehen die Blutgefäße zum Teil aus Zellen der anderen Art – so auch im aktuellen Experiment. Dadurch besteht die Gefahr einer Abstoßungsreaktion. Wie Nakauchis Team jedoch nun feststellte, verschwanden die artfremden Zellen relativ schnell aus dem übertragenen Gewebe.

Möglicherweise machte die mit einigen hundert Zellen sehr geringe Größe der transplantierten Gewebeteile den Austausch der Zellen möglich, vermutet der Stammzellforscher Qiao Zhou von der Harvard University in einer Einschätzung für das Magazin "Nature". Allerdings wird die Strategie bei kompletten Organen so wohl noch nicht funktionieren – einerseits weil sie wesentlich mehr auszutauschende Fremdzellen enthalten, zum anderen aber auch, weil ganze Organe aus diversen Vorgängerzellen entstehen. Die alle zu identifizieren und zu ersetzen, ist mit gegenwärtigen Mitteln noch nicht möglich.

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