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Sommerloch heute: Fußball macht schlanker als Joggen

Kickende Männer
Schon zwei- bis dreimal eine Stunde Fußball die Woche lässt störende Fettpölsterchen bei Männer besser schrumpfen als gleich langes und häufiges Jogging. Der Grund: Kicken in einer Mannschaft macht mehr Spaß als das singuläre Laufen, und das lässt die Teilnehmer die Anstrengung eher vergessen und durchhalten.

Läufer finden es dagegen durchweg härter gegen Kurzatmigkeit, erhöhten Puls oder schmerzende Beine anzukämpfen, da sie sich nur auf sich konzentrieren können, begründet Peter Krustrup von der Universität Kopenhagen zusammen mit seinen Kollegen den von ihnen entdeckten Unterschied. Die Sportwissenschaftler untersuchten dazu eine Elf untrainierter Männer zwischen 20 und 40 Jahren inklusive dreier Ersatzleute und verglichen deren Fitness- und Blutwerte sowie Körpermaße mit jenen einer gleichaltrigen und -fitten Gruppe Läufer.

Nach drei Monaten hatten die Kicker 3,5 Kilogramm Fett verloren und zwei Kilogramm Muskelmasse gewonnen, während die Jogger nur zwei Kilogramm Fett verbrannten. Zudem hatten sie keine zusätzlichen Muskeln aufgebaut.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Bei beiden Gruppen verbesserten sich der Blutdruck, der Blutzuckerspiegel und das Balancegefühl. Der Vorteil des Fußballs liege in seinen ständigen Wechseln zwischen Sprints, Phasen langsameren Laufens, Sprüngen und Grätschen, so die Forscher. Sie beanspruchten viele Muskeln und deren Fasern, während moderates Joggen nur die langsamen Muskelfasern fordere. Womöglich deshalb ging es bei den Spielern kontinuierlich aufwärts, während bei den Läufern nach vier Trainingswochen keine weiteren Fortschritte zu verzeichnen waren.

Vielleicht spielt aber auch die Psyche eine Rolle, die es den Solosportlern schwer möglich macht, ihre Leistungsgrenzen zu erweitern. Im Vergleich zu den Fußballern beklagten sie sich stets über die Belastung, was Krustrup auf ihre Selbstzentrierung zurückführt: Sie spürten die Anstrengung oder ihre Atemlosigkeit und bemitleideten sich dann selbst, die Kicker verdrängten dies dagegen und erfreuten sich am Spiel. Dazu komme der Gruppendruck des Teamgeists, da keiner seine Kameraden im Stich lassen wolle.

Da es außer ein paar Leuten, einem Ball und einem improvisierten Tor nicht viel brauche, um Flachpässe oder Flanken zu schlagen, sei Fußball ein idealer Sport, um der gesellschaftlichen Verfettung entgegenzuwirken, so die Forscher. (dl)

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