Vogelflug: Gängige Modelle tragen nicht
Aus der Wirbelschleppe, die alle Flieger, vom Airbus bis hin zu Blaugenick-Sperlingspapagei Obi, seines Zeichens Mitglied der zweitkleinsten Papageienart der Welt, hinter sich herziehen, lässt sich im Prinzip berechnen, wie viel Auftrieb Flugzeug oder Tier produzieren. Doch sonderlich korrekt sind die drei gängigsten Modelle offenbar nicht, sagen Forscher um Diana Chin von der Stanford University.
Das Team hat dazu Obi darauf trainiert, auf Kommando von einer Sitzstange zur nächsten zu fliegen. Auf halbem Weg durchquerte er eine Wolke feinster Partikel, die von einem Laser angeleuchtet wurden. So konnten die Forscher die Luftwirbel, die an den Flügelspitzen entstehen, sichtbar machen. Um Obis Augen vor dem Laser zu schützen, fertigten die Forscher eigens eine kleine Brille an. Dann vermaßen sie die Bewegung der Schwebeteilchen mit Hochgeschwindigkeitskameras in drei Dimensionen.
Anders als bisher angenommen, sind die Wirbel, die durch den Flügelschlag entstehen, nicht sonderlich stabil. Sie fallen bereits kurz hinter dem Vogel in sich zusammen. Dadurch führen die Berechnungen des Auftriebs nicht mehr zu korrekten Ergebnissen. Solche Modelle seien aber wichtig, um Fluggeräte zu konstruieren, die sich am Vorbild des Vogel- oder Insektenflugs orientieren. Das Wissenschaftlerteam will nun eine am Institut entwickelte Methode, wie man den Auftrieb direkt messen kann, mit den Highspeed-Aufnahmen in Verbindung bringen, um so vielleicht Fehler in den Modellen aus der Literatur zu beheben.
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