News: Galaktische Röntgenjets im Bilde
Dem Röntgenteleskop Chandra gelang eine außergewöhnlich gute Aufnahme von der Röntgenstrahlung der weggeschleuderten Materie. Außer einem großen Jet, der sich 25 000 Lichtjahre in den Weltraum erstreckt und einem kürzeren "Gegenjet", welcher vermutlich von uns weg in die entgegengesetzte Richtung weist, sind darauf noch viele kleinere Röntgenquellen zu erkennen, die sich um den Kern der Galaxie anhäufen. Gerade die, so hofft Christine Jones vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, werden den Wissenschaftlern über die Entstehung des superschweren Schwarzen Lochs in Centaurus A Auskunft geben können.
Die Auswertung des Bildes wird jedoch noch einige Zeit beanspruchen. Und manche Antworten werfen wieder neue Fragen auf. "Seit zwanzig Jahren versuchen wir zu verstehen, was die Röntgenstrahlung im Jet von Centaurus A aussendet. Jetzt endlich wissen wir, daß die Röntgenemission von extrem energiereichen Elektronen produziert wird, die sich auf Spiralbahnen um magnetische Feldlinien bewegen", sagt Ethan Schreier vom Space Telescope Science Institute. Wie das bei den großen Entfernungen aber im Detail funktioniert, wissen die Forscher nicht. Dieses Rätsel zu lösen, wird eine der zukünftigen Aufgaben von Chandra sein.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.5.1998
"Noch besser als erwartet"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 20.5.1998
"Kannibalismus im Weltall"
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