News: Galaxie kontrolliert Wachstum ihres schwarzen Lochs
Der Astronom Karl Gebhardt von der University of California in Santa Cruz und ein internationales Team von Wissenschaftlern gingen das Problem von einer anderen Seite an. Sie ermittelten die Massen von 33 schwarzen Löchern anhand der Geschwindigkeit der Gase, die sich um die Objekte herum bewegen. Dabei kamen sie auf Werte, die vom 3 Millionenfachen bis zum 2 Milliardenfachen der Sonne reichen. Ihre Ergebnisse stellten die Wissenschaftler am 5. Juni 2000 auf einem Treffen der American Astronomical Society vor.
Einige Astronomen verwendeten die Geschwindigkeiten der äußeren Sterne im kugelförmigen Zentralbereich der Galaxie, um die Masse der Kernregion zu berechnen. Das überraschende war, erklärt Gebhardt, dass die Geschwindigkeiten dieser äußeren Sterne nahezu perfekt mit den Massen der schwarzen Löcher korreliert waren: Je massereicher, desto schneller die Bewegung der Sterne. Und dies traf sogar zu, obwohl die Sterne in den äußeren Bereichen der Galaxie die Gravitationskraft des schwarzen Lochs gar nicht mehr "spüren". Es gibt nur eine Erklärung für diese dynamische Beziehung, sagt der Astronom John Kormendy von der University of Texas in Austin. "Die Masse der schwarzen Löcher wird während des Entstehungsprozesses der Galaxie festlegt" und nicht vorher.
Diese Korrelation ist "deutlich und erstaunlich", wirft aber nach Meinung von Richard Green, Direktor des Kitt Peak National Observatory in Tucson, auch einige Fragen auf. Sehr interessant ist vor allem, dass jedes schwarze Loch etwa 0,2 Prozent der Masse seines galaktischen Kerns zu besitzen scheint. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass der Energieausstoß des Quasars verhindert, dass weitere Masse in das junge schwarze Loch fällt, wenn es eine bestimmte Größe erreicht hat.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 31.3.2000
"Galaxien und schwarze Löcher wachsen zusammen heran"
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