Dunkle Galaxien: Galaxien in einem Hauch von Nichts
Manche Galaxien bestehen aus fast reiner Dunkler Materie, der Anteil sichtbarer Materie liegt dort bei nicht einmal einem Prozent. Und wie sich zeigt, sind solche "Dunklen Galaxien" nicht eben selten: Wissenschaftler um Jin Koda von der Stony Brook University in New York berichten nun, über 800 solcher Exemplare gefunden zu haben. Viele davon sind so ausgedehnt wie unsere Milchstraße.
Fündig wurden sie mit Hilfe des Subaru-Teleskops auf Hawaii in einem etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxienhaufen. Die Dunklen Galaxien erscheinen auf Grund ihrer wenigen, weit verstreuten Sterne als lichtschwache Flecke. Die Dunkle Materie selbst lässt sich nur indirekt erschließen: Wäre sie nicht vorhanden, würde die Gesamtmasse der Sterne nicht ausreichen, um die Galaxie zusammenzuhalten, sie würde durch die Schwerkraftwirkung der vielen Nachbargalaxien auseinandergerissen.
Laut Koda entwickelten sich die Dunklen Galaxien zunächst wie andere auch, verloren dann aber auf Grund der Interaktion mit ihren Nachbarn große Mengen Gas, das schließlich für die Sternentstehung fehlte. Übrig blieb die Dunkle Materie, die in allen Galaxien vorhanden ist, aber normalerweise einen geringeren Massenanteil ausmacht.
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