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Galaxienbilder: Kosmische Klunker geben Einblick in die Kinderstube der Sterne

Indem sie die Aufnahmen mehrerer Teleskope überlagern, gehen Forscher auf die Suche nach Sternentstehungsgebieten. Ganz nebenbei entstanden sehenswerte Bilder fremder Galaxien.
Die 55 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie NGC 4303 mit VLT und ALMA

In welchen Umgebungen entstehen Sterne? Und wo fehlen die stellaren Kinderstuben, obwohl man sie theoretisch erwarten würde? Solchen Fragen geht das Projekt PHANGS nach, indem es die Aufnahmen mehrerer Teleskope kombiniert. Jedes Instrument zeigt dabei einen anderen Aspekt der fotografierten Galaxie. Zusammengenommen geben sie Einblick in die komplexen Vorgänge bei der Entstehung von Sternen – und liefern gleichzeitig eindrucksvoll farbenfrohe Bilder aus dem All.

In einer Pressemitteilung hat die Europäische Südsternwarte (ESO) nun eine Auswahl der Aufnahmen veröffentlicht. Sie zeigen fünf Galaxien, die mit dem Multi-Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) des ESO Very Large Telescope (VLT) und dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ebenfalls in Chile gemacht wurden. Dabei werden jeweils nur bestimmte Wellenlängen farblich dargestellt, das gelblich-warme Leuchten weist auf die Existenz von ionisiertem Wasserstoff-, Sauerstoff- und Schwefelgas hin. Das wiederum heißt, dass an diesen Stellen Gaswolken liegen, in denen junge Sterne entstehen. Blaue Zonen repräsentierten dabei Regionen der Galaxie mit alten Sternen. Wo ALMA kaltes Gas, den Rohstoff der Sternentstehung gesehen hat, sind sie in einem gelbbraunen Ton dargestellt.

Fünf Galaxien mit ihren aktiven Sternentstehungsgebieten | Dieses Bild kombiniert Beobachtungen der nahen Galaxien NGC 1300, NGC 1087, NGC 3627 (oben, von links nach rechts), NGC 4254 und NGC 4303 (unten, von links nach rechts), die mit dem Multi-Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) am Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommen wurden. Jedes einzelne Bild ist eine Kombination von Beobachtungen, die bei verschiedenen Wellenlängen des Lichts durchgeführt wurden. Eine zoombare Version gibt es hier.

»Zum ersten Mal können wir individuelle Sternentstehungsgebiete in einer Vielzahl von Orten und Umgebungen auflösen und das bei einer Auswahl von Galaxien, die die typische Verteilung von Galaxientypen widerspiegelt«, sagt der Astronom Eric Emsellem von der Europäischen Südsternwarte (ESO). Insgesamt beobachteten die mehr als 90 Astronominnen und Astronomen des Teams mit MUSE 30 000 Nebel aus warmem Gas und sammelten etwa 15 Millionen Spektren von verschiedenen galaktischen Regionen. Mit dem ALMA-Teleskop haben sie etwa 100 000 Regionen aus kaltem Gas in 90 nahen Galaxien kartiert. Auch das Weltraumteleskop Hubble steuerte Aufnahmen der Galaxien in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen bei.

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