Neuropsychologie: Garantiert wahr!
Ein Areal im Stirnhirn ist an der Absicht zu lügen beteiligt.
Das Geheimnis, wie man Flunkerer erkennen kann, versuchten schon viele Experten zu lüften. Lügendetektoren und Verhaltensindikatoren sind bislang jedoch kaum verlässlich. Auch Neurowissenschaftler konnten lediglich grob solche Hirnregionen einkreisen, die beim Lügen oder Wahrheitsagen aktiv sind. Die elektrische Stimulation eines dieser Areale veränderte nun tatsächlich die Absicht von Probanden zu schwindeln – womit man einer kausalen Erklärung des Lügens ein Stück näher kam.
Der Psychologe Talis Bachmann und seine Doktorandin Inga Karton von der Universität Tartu in Estland stimulierten bei 16 Versuchspersonen mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) den dorsolateralen Präfrontalkortex (dPFC) – ein direkt hinter der Stirn gelegenes Hirnareal. Anschließend erschien auf einem Bildschirm mehrmals in zufälligem Wechsel ein blauer oder ein roter Kreis. Die Probanden sollten jeweils die richtige Farbe angeben – oder aber sich bewusst dafür entscheiden zu lügen.
Die künstliche Gehirnaktivierung beeinflusste dabei das Lügenverhalten: Die Probanden nannten häufiger die falsche Farbe, wenn die Forscher den dPFC in der linken Hirnhälfte anregten. Umgekehrt sagten die Probanden öfter die Wahrheit, wenn das Areal rechtsseitig vermehrt in Erregung geriet.
Die Forscher gehen daher davon aus, dass der dorsolaterale Präfrontalkortex die Neigung einer Person beeinflusst, falsche Fakten zu behaupten. Diese Hirnregion als "Lügenzentrum" zu bezeichnen, wäre jedoch verfrüht. Das Areal mische auch bei vielen anderen kognitiven Prozessen mit, ohne dass Lug und Trug dabei eine Rolle spielten. Die Gründe für seine Beteiligung am Geflunker müssten weitere Experimente klären. (se)
Der Psychologe Talis Bachmann und seine Doktorandin Inga Karton von der Universität Tartu in Estland stimulierten bei 16 Versuchspersonen mittels transkranieller Magnetstimulation (TMS) den dorsolateralen Präfrontalkortex (dPFC) – ein direkt hinter der Stirn gelegenes Hirnareal. Anschließend erschien auf einem Bildschirm mehrmals in zufälligem Wechsel ein blauer oder ein roter Kreis. Die Probanden sollten jeweils die richtige Farbe angeben – oder aber sich bewusst dafür entscheiden zu lügen.
Die künstliche Gehirnaktivierung beeinflusste dabei das Lügenverhalten: Die Probanden nannten häufiger die falsche Farbe, wenn die Forscher den dPFC in der linken Hirnhälfte anregten. Umgekehrt sagten die Probanden öfter die Wahrheit, wenn das Areal rechtsseitig vermehrt in Erregung geriet.
Die Forscher gehen daher davon aus, dass der dorsolaterale Präfrontalkortex die Neigung einer Person beeinflusst, falsche Fakten zu behaupten. Diese Hirnregion als "Lügenzentrum" zu bezeichnen, wäre jedoch verfrüht. Das Areal mische auch bei vielen anderen kognitiven Prozessen mit, ohne dass Lug und Trug dabei eine Rolle spielten. Die Gründe für seine Beteiligung am Geflunker müssten weitere Experimente klären. (se)
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