Sterben von Galaxien: Gasverlust lässt Galaxien frühzeitig altern
Der Tod einer Galaxie steht bevor, wenn in ihr alte Sterne ausbrennen und keine neuen mehr entstehen, weil das Baumaterial - der Inhalt dichter Gaswolken – zur Neige geht. Solche Galaxiensenioren nennen Astronomen scherzhaft "rot und tot": Ihre vielen alternden, recht massearmen und langlebigen Sonnen leuchten rötlich gelb, junge blaue Sterne sind dagegen Mangelware. Ein ungelöstes Rätsel waren dagegen bislang blaue Galaxien, die deutlich vor der Zeit – und vor allem ziemlich plötzlich – die Sterngeburten einstellen und zu vergehen beginnen. Die Ursache hierfür, meinen Astronomen nun, scheint ein vorzeitiger Verlust von Gas zu sein.
Dies berichten die Astronomen um Ivy Wong von der University of Western Australia, nachdem sie vier solcher frühzeitig alternden Galaxien genauer beobachtet haben. Die fernen Beobachtungsobjekte J0836, J0900, J1117 und J1237 sind alle in unterschiedlichen Stadien eines normalen Galaxienlebens, haben aber alle schon aufgehört zu wachsen. Dies liegt daran, so die Forscher, dass sie sämtliches Gas zur Neubildung von Sternen eingebüßt haben, wie Spektralanalysen nahelegten.
Die Ursache für den plötzlichen Verlust von Wasserstoffatomen ist nicht exakt bekannt. Gas könnte etwa durch massereiche, vorbeifliegende Nachbargalaxien abgesaugt werden; dies war bei den untersuchten Objekten aber wohl nicht der Fall. Die Astronomen vermuten, dass ein gigantisches, extrem massereiches Schwarzes Loch im Zentrum der vorzeitig alternden Galaxien arbeitet und das Sternenmaterial herausbläst.
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