News: Gebremste allergische Reaktion
Beteiligt an der Überreaktion des Körpers sind vor allem zwei Zelltypen des Immunsystems: die Mastzellen und die basophilen Granulocyten. Sie besitzen auf ihrer Zelloberfläche zwei verschiedene Rezeptoren. "Einer dieser Rezeptoren wirkt wie ein Gaspedal", erklärt Andrew Saxon von der University of California in Los Angeles. "Es schiebt die Reaktion an. Der andere Rezeptor ist die Bremse."
Und genau hier setzte Saxon zusammen mit seinen Kollegen an: Die Forscher entwickelten ein so genanntes Fusionsprotein. Das Protein namens GE2 bestand aus zwei unterschiedlichen Anteilen, die wiederum an beide Rezeptoren der Immunzellen binden konnten. Dadurch sollte das Molekül die "Bremse" aktivieren, das "Gaspedal" blockieren und so allergische Reaktionen stoppen.
In Labortest an humanen Mastzellen und basophilen Granulocyten schnitt GE2 bereits gut ab: Je höher die eingesetzte Dosis war, desto weniger Histamin schütteten die Immunzellen nach Kontakt mit einem Allergen aus.
Neben dieser allgemeinen Allergiebremse schwebt den Forschern auch die Entwicklung spezieller Fusionsproteine vor, zum Beispiel ein Protein, das nur die allergische Reaktion gegen Erdnüsse unterbindet. Da nach Ansicht der Immunologen dieses spezielle Protein höher als ein allgemein wirksames Mittel dosiert werden könnte, ließen sich Allergien effektiver ausschalten. Doch bevor das Mittel im Handel erhältlich sein wird – wenn überhaupt –, muss es noch etliche Tierstudien und klinische Tests überstehen. Und so gilt es nach wie vor für Allergiker, Verzicht zu üben.
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