News: Gedächtnis bei sprachauffälligen Kindern
An der Untersuchung nahmen 123 Grundschüler und 110 Sprachheilschüler teil. Bei den letzteren zeigten 91 Prozent Verzögerungen in der Sprachentwicklung und etwa 60 Prozent Artikulationsstörungen sowie Einschränkungen beim Wortschatz. Rund 40 Prozent der Sprachheilschüler ließen Verhaltensauffälligkeiten erkennen.
Sprachauffällige Kinder haben bereits Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme. In aufeinanderfolgenden Versuchsdurchgängen lernen sie weniger Worte hinzu. Aber auch das Abrufen von einmal gelernten Informationen gelingt ihnen deutlich schlechter. Die differenzierten Ergebnisse der Forschergruppe, die die sprachauffälligen und -unauffälligen Kinder mehrere Lerndurchgänge am Computer absolvieren ließen, belegen, daß die sprachverzögerten Kinder weniger gut lernen. Sie vergessen das Gelernte aber auch eher, was auf eine größere Irritierbarkeit, Begriffsunsicherheit und geringere Behaltensstabilität zurück zu führen ist. Dies weist nach Auffassung der Kölner Heilpädagogen auch auf eine Einschränkung in der Gedächtnisnutzung hin.
Diese Unterschiede sind vor allem in der differierenden Intelligenz und im aktiven Wortschatz begründet. Mangelnde Wortkenntnisse und geringere Lesefertigkeit führen bei den sprachauffälligen Kindern zu geringerer Lernleistung. Die geringere Fähigkeit, einmal Gelerntes zu behalten, ist nach Auffassung der Kölner Heilpädagogen unter anderem auf ineffiziente Gedächtnisstrategien zurückzuführen. Ein Teil der Ergebnisse wird auch durch die mangelnde Lesefertigkeit der sprachauffälligen Kinder hervorgebracht, die die Schwierigkeiten bei der Informationsaufnahme und bei der Speicherung der Informationen verstärken, denn durch das langsamere Lesen bleibt weniger Zeit für das Einprägen, und die Speicherung bleibt somit instabliler.
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