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News: Gedopte Rindviecher

Kühe haben's schwer. Niemand mag sie, seitdem drei Buchstaben durch Europa geistern. Aber es gibt ja noch das sonnige Spanien. Hier finden zumindest noch die männlichen Exemplare Verwendung, indem sie im Kampf in der Arena ihren Mann stehen können. Doch jetzt droht uns aus dem Lande des 'olé!' ein neuer Rinderskandal: Ein Fünftel der tapferen Stiere ist gedopt.
Spanien – wer denkt da nicht an Sonne, Strand und Sangría? Doch auch stolze Toreros, die sich wilden Bestien entgegenstellen, müssen oft als Klischee herhalten. Nur, so ganz fair ist der Stierkampf ja nicht: Während die tollkühnen, von den Massen umjubelten Stierkämpfer meist mit ein paar Kratzern davonkommen, endet der "Kampf" für das Tier immer tödlich.

So auch in Salamanca – die nordspanische Stadt pflegt seit langem die Tradition des Stierkampfes. Inmaculada Gonzales Martín von der Universidad de Salamanca fiel jedoch auf, dass manche Bullen überraschend schnell ihren Überlebenskampf aufgaben. Sie analysierte daraufhin das Blut der getöteten Stiere und wurde fündig: In etwa 20 Prozent der untersuchten Tiere fand sie Spuren von entzündungshemmenden Medikamenten. Offensichtlich stellten sich die mutigen Toreros kranken, geschwächten Tieren und steigerten so ihre ohnehin schon hohen Siegeschancen. Die Medikamente verdeckten die Krankheit, sodass die Zuschauer in der Arena ahnungslos blieben und ihre triumphierenden Helden begeistert feierten.

Das "Rinderdoping" betrifft jedoch nicht nur die Tiere. Der Medikamenteneinsatz kann sich auch für die Menschen rächen. Die Spanier pflegen ihre in der Arena geopferten Stiere anschließend genüsslich zu verspeisen. Und so gelangen die Dopingmittel eventuell auch in den Magen des Toreros. Na dann: "Olé!"

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