News: Gedopte Rindviecher
So auch in Salamanca – die nordspanische Stadt pflegt seit langem die Tradition des Stierkampfes. Inmaculada Gonzales Martín von der Universidad de Salamanca fiel jedoch auf, dass manche Bullen überraschend schnell ihren Überlebenskampf aufgaben. Sie analysierte daraufhin das Blut der getöteten Stiere und wurde fündig: In etwa 20 Prozent der untersuchten Tiere fand sie Spuren von entzündungshemmenden Medikamenten. Offensichtlich stellten sich die mutigen Toreros kranken, geschwächten Tieren und steigerten so ihre ohnehin schon hohen Siegeschancen. Die Medikamente verdeckten die Krankheit, sodass die Zuschauer in der Arena ahnungslos blieben und ihre triumphierenden Helden begeistert feierten.
Das "Rinderdoping" betrifft jedoch nicht nur die Tiere. Der Medikamenteneinsatz kann sich auch für die Menschen rächen. Die Spanier pflegen ihre in der Arena geopferten Stiere anschließend genüsslich zu verspeisen. Und so gelangen die Dopingmittel eventuell auch in den Magen des Toreros. Na dann: "Olé!"
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 26.9.2000
"Ein Dopingmittel disqualifiziert sich selbst"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 15.9.2000
"Immer einen kleinen Schritt voraus"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 4/95, Seite 82
"Die Geschichte der androgen-anabolen Steroide"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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