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Gefährdete Arten: Hilfe für bedrohte Weihnachtsinsel-Echsen

Die bizarre Tierwelt der isolierten Weihnachtsinsel ist von vielen Seiten bedroht. Zwei von einem Bakterium attackierte Echsenarten könnten nun aber noch einmal davonkommen.
Blauschwanz-Glattechse oder Blauschwänziger Skink, Cryptoblepharus egeriae

Auf isolierten Inseln entstehen merkwürdig andere Ökosysteme als auf dem Festland. Diese Lebensgemeinschaften sind oft stark durch äußere Einflüsse bedroht. Gleich mehrere Beispiele finden sich auf der Weihnachtsinsel im Indischen Ozean: Hier sind die einheimischen Weihnachtsinsel-Krabben (Gecarcoidea natalis) Touristenattraktion, wenn Millionen dieser Wesen in einer der spektakulärsten Tierwanderungen der Welt jedes Jahr ab Oktober die ganze Insel überspülen. Die Krabbenart ist aber gleichzeitig stark bedroht durch eine eingeschleppte Ameise. Daneben stehen weitere nur auf der Insel heimische Arten vor dem Aussterben: Der Listersche Gecko und die Blauschwanz-Glattechse sind aus der freien Wildbahn nahezu verschwunden. Der Grund dafür war unklar. Nun haben Forscher den mysteriösen Echsenkiller der Weihnachtsinsel gefunden: ein Bakterium von außen.

Das Team um Jessica Agius von der Sydney School of Veterinary Science berichtete von der Entdeckung im Fachblatt »Frontiers in Microbiology«. Die Echsenspezies leidet unter den typischen Schwierigkeiten mit der vordringenden menschlichen Infrastruktur, so schrumpft etwa ihr natürlicher Lebensraum. Auffällig war jedoch schon seit einigen Jahren, dass in Gefangenschaft gehaltene Tiere eine merkwürdige Krankheit bekamen, die unter anderem ihre Gesichtspartie deformiert, sie lethargisch macht und tödlich enden kann. Durch im Labor analysierte Proben erkannten die Mikrobiologen um Agius nun, dass das Bakterium Enterococcus lacertideformus die Tiere infiziert hatte.

Infizierter Gecko | Ein mit dem neu entdeckten Enterococcus-Bakterium infizierter Gecko zeigt oft auffällige Veränderungen an der Kopf- und Gesichtspartie.

Der Keim dürfte für die Echsen immerhin nicht so dramatische Folgen haben wie der Pilz Batrachochytrium dendrobatidis, der vor Jahrzehnten ein weltweites Amphibiensterben ausgelöst hat. Der nun auf der Weihnachtsinsel identifizierte Erreger ist nicht so leicht übertragbar und springt fast nur von Tier zu Tier, wenn sich diese beißen und bekämpfen, etwa die Männchen in der Paarungszeit. Zudem ist der Keim durch gängige Antibiotika gut zu bekämpfen, schreiben die Forscher. Man könne also infizierte Tiere womöglich heilen, wenn man sie rechtzeitig findet. Auch bauen die Wissenschaftler eine Zuchtstation für Blauschwanz-Glattechsen auf den benachbarten Cocos-Inseln auf. Dahin werden nachweislich nicht infizierte Tiere gebracht, die womöglich einmal einen Grundstock für die Neubesiedlung der Weihnachtsinsel bilden können.

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