Asteroiden : "Gefährlicher" Asteroid viel Lärm um Nichts
Ein nicht ganz kleiner, maximal etwa 270 Meter großer Asteroid mit der Katalognummer 2000 EM26 sorgte am 18. Februar 2014 bei seinem Erdvorbeiflug für große Schlagzeilen. Laut diesen zog er sehr knapp an der Erde vorbei, er wäre gefährlich und raste mit 43 000 Kilometer pro Stunde an uns vorbei. Allerdings ist an dem Erdvorbeiflug dieses Himmelskörpers nichts wirklich außergewöhnlich. Tatsächlich passieren praktisch täglich Asteroiden mit Durchmessern von wenigen Metern bis hin zu wenigen Kilometern unseren Planeten in Abständen von Bruchteilen bis zu Vielfachen des Abstands von der Erde zum Mond. Laut den Angaben des Near Earth Object Program des Jet Propulsion Laboratory der NASA werden allein bis Anfang Mai 2014 rund 80 Asteroiden relativ nahe an unserer Erde vorbeiziehen.
Mit einer Geschwindigkeit von 12,4 Kilometern pro Sekunde (44 300 Kilometern pro Stunde) relativ zur Erde bewegte sich der Asteroid 2000 EM26 keinesfalls besonders schnell. Seine Geschwindigkeit lag eher im unteren Mittelfeld. Beispielsweise wird uns am 26. März 2014 der bis zu zwei Kilometer große Asteroid 2003 QQ47 mit 32,4 Kilometer pro Sekunde (rund 117 000 Kilometer pro Stunde) in 50-facher Monddistanz passieren. Der nächste vergleichsweise nahe Vorbeiflug eines Asteroiden findet bereits am 20. Februar 2014 statt: Dann wird der zwischen 44 und 98 Meter große Asteroid 2014 BR57 bis auf die 4,4-fache Monddistanz an die Erde herankommen. Weitere relativ nahe Asteroiden-Vorbeiflüge stehen am 21., 24. Februar, dem 11. März und dem 28. April 2014 bevor.
Der Asteroid 2000 EM26 gehört zu den erdnahen Asteroiden, von denen bereits mehr als 10 000 bekannt sind. Für die absehbare Zukunft wird er aber nicht auf Kollisionskurs mit unserem Planeten geraten. 2000 EM26 wurde im März 2000 entdeckt. Er konnte damals nur über neun Tage am Himmel verfolgt werden und wurde seitdem nicht mehr gesichtet. Daher ist seine Bahn nur relativ ungenau bekannt, so dass es bei seiner jetzigen, dichten Erdannäherung bislang nicht gelang, den leuchtschwachen Himmelskörper am Himmel aufzuspüren. Tatsächlich lag die Unsicherheit seiner Position am Himmel bei rund 100 Grad, was dem 200-fachen Winkeldurchmesser des Vollmonds entspricht.
Wirklich dicht an die Erde heran kam vor rund einem Jahr der Asteroid 2012 DA14, der uns am 15. Februar 2013 in einem Abstand von nur 28 000 Kilometern passierte. Damit war er uns für wenige Minuten näher als die Kommunikationssatelliten auf der geostationären Erdumlaufbahn in 36 000 Kilometer Höhe.
Selbstverständlich gehen von Asteroiden gewisse Gefahren aus, wie es uns ebenfalls am 15. Februar 2013 mit dem Boliden von Tscheljabinsk drastisch vor Augen geführt wurde. Dabei trat ein rund 17 Meter großer Asteroid in die Erdatmosphäre ein und brach in großer Höhe in der russischen Region um die Millionenstadt Tscheljabinsk auseinander. Seine Druckwellen zerstörten einen großen Teil der Fensterscheiben im Stadtgebiet, wodurch rund 1200 Menschen durch umherfliegende Glassplitter verletzt wurden.
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