News: Gefährlicher Mondstaub
Neue Untersuchungen ergaben, dass die bemannten Mondlandungen zwischen 1969 und 1972 gar nicht so bedächtig waren, wie bisher gedacht. Die Abstiegsmotoren der Landefähren bliesen den Mondstaub von der Landestelle fort und beschleunigten ihn dabei auf solch hohe Geschwindigkeiten, dass die Staubpartikel durchaus um den halben Mond geflogen sein können.
Als die Mondlandefähren nur noch Augenblicke vom Aufsetzen auf die Mondoberfläche entfernt waren, entfachten sie jeweils heftige Staubstürme. Schließlich besaßen die aus dem Raketenmotor ausgetretenen heißen Gase eine Geschwindigkeit von etwas mehr als drei Kilometern pro Sekunde. Dies ist schon lange bekannt, zeigen doch die bei den Landungen gemachten Filmaufnahmen, wie reichlich Staub aufgewirbelt und weggeblasen worden war.
Bei Untersuchungen im Kennedy Space Center der NASA fanden die Forscher heraus, dass die Raketenabgase den Staub auf Geschwindigkeiten von bis zu 2,4 Kilometer pro Sekunde beschleunigen können. Das ist deutlich mehr als die Fluchtgeschwindigkeit des Mondes, die bei rund 1,7 Kilometer pro Sekunde liegt. In der Folge werden solch schnelle Staubpartikel nicht nur auf die entgegengesetzte Seite des Mondes geblasen, sie können sogar in eine Umlaufbahn geraten oder gar das Schwerefeld des Mondes verlassen.
Apollo 12 landete im November 1969 im Oceanus Procellarum, unweit von der unbemannten Raumsonde Surveyor 3, die zweieinhalb Jahre zuvor nach ihrer weichen Landung den Landeplatz fotografisch erkundet hatte. Die 183 Meter bis zur Sonde legten die Astronauten mangels des erst mit Apollo 15 eingeführten Lunar Rovers zu Fuß zurück.
Metzger und sein Team nahmen die Proben erneut unter die Lupe. Ihren Analysen zufolge besaßen die Partikel, die auf Surveyor 3 einschlugen, Geschwindigkeiten von wenigstens 400 bis 1000 Metern pro Sekunde, möglicherweise sogar bis zu zwei Kilometer pro Sekunde. Um die zahllosen Einschlagslöcher entwickelten sich feine Risse in der Lackierung, die sich laut Metzger spinnenbeinartig verästeln.
Zukünftige Missionen zum Mond mit permanent bewohnten Habitaten, Mondfahrzeugen und Versorgungsdepots müssen sich vor diesen gefährlichen, schnellen Partikeln schützen. Sie könnten reflektierende Überzüge von Wärmeregulatoren ebenso beschädigen wie optische Flächen, Fenster und Sonnenzellenpaneele. Sie dringen möglicherweise in Steckverbindungen ein, verursachen dort Reibung und führen eventuell zu mechanischem Versagen.
Abhilfe ist möglich durch die Auswahl von Landeplätzen, bei denen der wegfliegende Staub durch natürliche oder künstliche Hindernisse, wie Kraterwälle oder Geländestufen, am Weiterfliegen in Richtung Mondsiedlung gehindert wird.
AMQ
Im Zuge der Vorbereitungen für die geplanten neuen bemannten Mondlandungen, deren erste möglicherweise schon gegen Ende des kommenden Jahrzehnts stattfinden könnte, bemüht sich ein Team um Philip Metzger um Verständnis bezüglich der Folgen solcher Staubabblasungen. Auf der Erde spielt das Fortblasen von Sand und Staub keine große Rolle, denn die Teilchen werden durch atmosphärische Reibung sehr schnell abgebremst und fallen alsbald wieder auf den Boden.
Bei Untersuchungen im Kennedy Space Center der NASA fanden die Forscher heraus, dass die Raketenabgase den Staub auf Geschwindigkeiten von bis zu 2,4 Kilometer pro Sekunde beschleunigen können. Das ist deutlich mehr als die Fluchtgeschwindigkeit des Mondes, die bei rund 1,7 Kilometer pro Sekunde liegt. In der Folge werden solch schnelle Staubpartikel nicht nur auf die entgegengesetzte Seite des Mondes geblasen, sie können sogar in eine Umlaufbahn geraten oder gar das Schwerefeld des Mondes verlassen.
Apollo 12 landete im November 1969 im Oceanus Procellarum, unweit von der unbemannten Raumsonde Surveyor 3, die zweieinhalb Jahre zuvor nach ihrer weichen Landung den Landeplatz fotografisch erkundet hatte. Die 183 Meter bis zur Sonde legten die Astronauten mangels des erst mit Apollo 15 eingeführten Lunar Rovers zu Fuß zurück.
Dort bauten sie mehrere Teile ab, darunter auch die TV-Kamera der Landesonde, und brachten sie mit zurück zur Erde. Schon vor Ort hatten die Astronauten festgestellt, dass Surveyor 3, die beim Start noch makellos weiß war, während der zweieinhalb Jahre auf der Mondoberfläche bräunlich gedunkelt war. Die Seite der Sonde jedoch, die zum Landemodul der Astronauten hinwies, war wie mit einem Sandstrahlgebläse wieder weiß geworden. Damit erkannten schon die Astronauten vor Ort die Ursache, denn vorstehende Teile hatten als Schattenwerfer dahinterliegende Bereiche geschützt, die weiterhin braun verfärbt waren.
Metzger und sein Team nahmen die Proben erneut unter die Lupe. Ihren Analysen zufolge besaßen die Partikel, die auf Surveyor 3 einschlugen, Geschwindigkeiten von wenigstens 400 bis 1000 Metern pro Sekunde, möglicherweise sogar bis zu zwei Kilometer pro Sekunde. Um die zahllosen Einschlagslöcher entwickelten sich feine Risse in der Lackierung, die sich laut Metzger spinnenbeinartig verästeln.
Zukünftige Missionen zum Mond mit permanent bewohnten Habitaten, Mondfahrzeugen und Versorgungsdepots müssen sich vor diesen gefährlichen, schnellen Partikeln schützen. Sie könnten reflektierende Überzüge von Wärmeregulatoren ebenso beschädigen wie optische Flächen, Fenster und Sonnenzellenpaneele. Sie dringen möglicherweise in Steckverbindungen ein, verursachen dort Reibung und führen eventuell zu mechanischem Versagen.
Abhilfe ist möglich durch die Auswahl von Landeplätzen, bei denen der wegfliegende Staub durch natürliche oder künstliche Hindernisse, wie Kraterwälle oder Geländestufen, am Weiterfliegen in Richtung Mondsiedlung gehindert wird.
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