News: Gegenverkehr im Halo der Milchstraße
Die Milchstraße ist eine rotierende Scheibe, die von einer kugelförmigen Hülle umschlossen wird. In diesem so genannte Halo finden sich neben älteren Sternen und Kugelsternhaufen auch interstellare Gaswolken und Dunkle Materie. In jüngster Zeit gab es Hinweise, dass er aus zwei unterschiedlichen Komponenten besteht. Nun liefern Forscher den Beweis.
Bislang waren die Sterne im Halo nur anhand von Stichproben untersucht worden. Astronomen um Timothy Beers von der Michigan State University und seine Kollegen untersuchten nun die Dynamik und chemische Zusammensetzung von 20 000 Sternen. Dazu zogen sie Daten des Sloan Digital Sky Survey heran, bei dem Gebiete außerhalb der Milchstraßenebene systematisch durchsucht werden.
Sie konnten zeigten, dass sich der Halo der Milchstraße in zwei überlappende Komponenten unterteilen lässt. Der innere Halo sei etwas abgeflachter und rotiere mit einer Geschwindigkeit von 80 000 Kilometern pro Stunde im selben Drehsinn wie die galaktische Scheibe – allerdings zehnmal langsamer als unsere Sonne. Er dominiere die Sternenpopulationen bis zu 50 000 Lichtjahren vom Zentrum der Galaxis entfernt. Ab 65 000 Lichtjahren übernimmt dann der äußere Halo, der den galaktischen Kern mit einer Geschwindigkeit von 160 000 Kilometern pro Stunde in der entgegengesetzten Richtung umläuft. Möglicherweise ragt er bis auf mehr als 300 000 Lichtjahre ins All hinaus, spekulieren Beers und sein Team.
Auch die Zusammensetzung der beiden Teile ist deutlich verschieden. Die Sterne der inneren Hülle enthalten dreimal so viele schwere Elemente wie die weiter außen. Vermutlich stammen sie durch das sukzessive Verschmelzen von kleineren, aber massereichen Galaxien, die gleichsinnig mit der Milchstraße rotierten. Später gerieten dann kleinere Galaxien, die sich in die entgegengesetzte Richtung drehten, in den Einfluss unserer heimatlichen Welteninsel. Sie wurden von den Gezeitenkräften der Milchstraße zerrissen, und ihre Sterne sammelten sich im äußeren Halo.
Christoph Marty/mp
Sie konnten zeigten, dass sich der Halo der Milchstraße in zwei überlappende Komponenten unterteilen lässt. Der innere Halo sei etwas abgeflachter und rotiere mit einer Geschwindigkeit von 80 000 Kilometern pro Stunde im selben Drehsinn wie die galaktische Scheibe – allerdings zehnmal langsamer als unsere Sonne. Er dominiere die Sternenpopulationen bis zu 50 000 Lichtjahren vom Zentrum der Galaxis entfernt. Ab 65 000 Lichtjahren übernimmt dann der äußere Halo, der den galaktischen Kern mit einer Geschwindigkeit von 160 000 Kilometern pro Stunde in der entgegengesetzten Richtung umläuft. Möglicherweise ragt er bis auf mehr als 300 000 Lichtjahre ins All hinaus, spekulieren Beers und sein Team.
Auch die Zusammensetzung der beiden Teile ist deutlich verschieden. Die Sterne der inneren Hülle enthalten dreimal so viele schwere Elemente wie die weiter außen. Vermutlich stammen sie durch das sukzessive Verschmelzen von kleineren, aber massereichen Galaxien, die gleichsinnig mit der Milchstraße rotierten. Später gerieten dann kleinere Galaxien, die sich in die entgegengesetzte Richtung drehten, in den Einfluss unserer heimatlichen Welteninsel. Sie wurden von den Gezeitenkräften der Milchstraße zerrissen, und ihre Sterne sammelten sich im äußeren Halo.
Christoph Marty/mp
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