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News: Gegenwehr braucht Koordination

Um sich gegen Krankheitserreger zu wehren, müssen die Zellen unseres Immunsystems in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren. Hier greift Yersinia pestis an, das Bakterium, welches die tödliche Beulenpest hervorruft. Eines der Proteine, das für die Unterbindung der Signalweitergabe verantwortlich ist, wurde jetzt von amerikanischen Wissenschaftlern identifiziert. Sie fanden auch die Molekülfamilie, die Ziel des Angriffs ist.
Es könnte wichtige Auswirkungen auf die Behandlung von Krebs oder Immunkrankheiten haben, wenn den Medizinern bekannt ist, wie ein Bakterium wie Yersinia die Signalweiterleitung zwischen Zellen kontrolliert und damit die normale Reaktionsfähigkeit des Immunsystem zerstört. "YopJ, das Protein, welches Yersinia nutzt, um die Signalkette zu blockieren, ist eines von sechs Proteinen, die von dem Bakterium in spezielle Zellen des Immunsystems, die Makrophagen, eingebracht wird", erklärt Jack E. Dixon von der Medical School der University of Michigan. Jedes dieser Yop-Proteine hat eine spezielle Funktion bei ihrer gemeinsamen Aufgabe inne – dem Eindringen in eine Zelle und der Zerstörung der Verteidigungssysteme des Wirtskörpers.

Die Wissenschaftler fanden heraus, daß YopJ eine Achillesferse von Säugetieren ausnutzt: es bindet an eine Molekülfamilie, die in allen Säugetierzellen in die Signalweitergabe während Immunreaktionen und Zelltod eingebunden ist (Science, Ausgabe vom 17. September 1999). In zwei Stoffwechselwege greift Yersinia auf diese Weise ein. Zum einen handelt es sich um den MAKD-Weg, der das Zellwachstum kontrolliert und die Entzündungsreaktionen des Immunsystems reguliert. Der zweite Stoffwechselweg, bekannt als NFkB, beeinflußt ebenfalls solche Entzündungen, beugt aber gleichzeitig dem Zelltod vor und kontrolliert embryonale Entwicklungen.

"Bisher nahmen die Forscher an, daß diese beiden Stoffwechselwege nichts miteinander zu tun haben, doch YopJ ist in der Lage, einen Bestandteil von Molekülen zu erkennen, die im Mittelpunkt von MAPK und NFkB stehen," sagt Kim Orth, Mitarbeiter Dixons an der University of Michigan. "Indem es an dieses eine Molekül, einmal MKK und in dem anderen Stoffwechselweg IKKbeta genannt, bindet, 'schneidet YopJ das Hauptkabel der zellulären Kommunikation durch' und unterbindet die Signalweitergabe."

Die vorliegenden Ergebnisse wurden von den Wissenschaftlern an Hefezellen gewonnen. Bei späteren Versuchen mit durch Yersinia infizierten Makrophagen von Mäusen fanden sie heraus, daß YopJ andere Kinasen davon abhält, MKK zu aktivieren.

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