Raumfahrt: Geheimnisvolles Mini-Spaceshuttle X-37B zurückgekehrt
Geheimnisumwittert ist das Programm X-37B der US Air Force, bei dem schon zwei wiederverwendbare, unbemannte Miniraumfähren mit Atlas-Trägerraketen in niedrige Erdumlaufbahnen befördert wurden. Nun kehrte das "Orbital Test Vehicle-2" (OTV-2) nach 469 Tagen in der Erdumlaufbahn sicher zur Erde zurück und setzte punktgenau auf der Landepiste der Vandenberg Air Force Base im US-Bundesstaat Kalifornien nördlich von Los Angeles auf. Gestartet war die Miniraumfähre am 5. März 2011 von Cape Canaveral in Florida.
Nur 18 Minuten nach dem Aufsetzen am 16. Juni gegen 14:48 Uhr MESZ wurde die Übertragung abgebrochen und eine totale Nachrichtensperre verhängt. Details der Nutzlast und der Aufgaben der Miniraumfähre bleiben streng geheim. Es ist nicht bekannt, ob die die X-37B während ihres Einsatzes militärische Aufklärung betrieben hat. Damit die Raumfähre überhaupt so lange aktiv bleiben kann, fuhr sie kurz nach dem Erreichen der Erdumlaufbahn Solarzellenausleger zur Stromversorgung aus. Die US Air Force kommentierte die Aktivitäten damit, dass das OTV-2 dem Test der Raumfähre als solcher diente und dass damit Experimente in die Erdumlaufbahn und wieder zurück zum Erdboden befördert werden sollten.
Die Ursprünge des Projekts X-37B liegen nicht beim US-Militär, sondern bei der NASA. Das kleine Spaceshuttle sollte ursprünglich in vergrößerter Form als Zubringerraumschiff für die Internationale Raumstation ISS dienen und Astronauten befördern. Im Jahr 2004 stellte die NASA das Programm ein und die bereits gebaute Hardware wurde an die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) transferiert, die dem US-Verteidigungsministerium untersteht.
Der nächste Flug im Rahmen des X-37B-Programms könnte schon im Oktober dieses Jahres erfolgen. Starten soll diesmal wieder das Fluggerät OTV-1, erneut auf einer Atlas-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus. Auch über den Zweck dieses Fluges schweigt sich die US Air Force aus.
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