Paläobiologie: Gehörsystem der Wale entwickelte sich in relativ kurzer Zeit
© Plastik von Lauren Stevens (Ausschnitt)
Mittelohr eines fossilen Wals | Nachbildung des Mittelohrs eines zwischen 43 und 46 Millionen Jahre alten, fossilen Wals.
Die Gehörorgane der ältesten, wolfsähnlichen Cetaceen – die vor 50 Millionen Jahren noch immer hauptsächlich an Land, aber auch schon im Meer jagenden Pakicetiden – glichen in ihrem Aufbau denen der Landlebewesen.
Vor 43 bis 46 Millionen Jahren lebende Wale begannen offenbar zusätzlich ein an die Schallübertragung im Wasser angepasstes Gehör zu entwickeln. Die Forscher entdeckten bei verschiedenen Fossilien unter anderem eine große Öffnung im Unterkiefer. Bei rezenten Zahnwalen ist in diese Öffnung ein Fettpolster eingebettet, welches die Schallübertragung zum Mittelohr optimiert.
Mit der vor etwa 40 Millionen Jahren existierenden Walgruppe der Basilosauridae verschwand das Gehörsystem der Landlebewesen bei den Cetacea völlig und – obwohl noch nicht zur Echolokation befähigt – die Ohren zeigten im Aufbau bereits sehr deutliche Parallelen zu denen der heute lebenden Zahnwale. Allerdings hatten diese Tiere noch einen großen, äußeren Gehörgang.
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