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News: Gen für die Geschlechtsbestimmung bei Bienen entdeckt

Forscher haben nach über 150 Jahren Suche jenes Gen aufgespürt, das bei Bienen die Geschlechtsbestimmung regelt. Das so genannte complementary sex determiner- oder csd-Gen gibt es allerdings nicht etwa in einer "weiblichen" und einer "männlichen" Variante, sondern es liegen 19 verschiedene Allele vor, die sowohl in männlichen wie in weiblichen Tieren auftreten können.

Die Gene werden etwa zwölf Stunden nach der Eiablage aktiv und bleiben während der gesamten Embryonalentwicklung angeschaltet. In Weibchen, die zwei Versionen des Gens tragen, bildet sich aus den Genprodukten offenbar ein Protein, das die weitere Embryonalentwicklung der Tiere in Richtung Weibchen beeinflusst. Denn als die Forscher um Martin Beye und Martin Hasselmann von der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg die Aktivität der Gene hemmten, entwickelten sich Tiere mit männlichen Geschlechtsorganen.

Bei Männchen jedoch, die sich aus unbefruchteten Eiern entwickeln und daher nur eine Version des Gens tragen, wirkte sich das Stilllegen des Gens nicht aus. Hier bildet sich das entsprechende Protein offenbar nicht – es sind also beide Allele nötig, damit Weibchen entstehen. Und die Allele müssen verschieden sein: Sind sie identisch, entstehen sterile Männchen, die von den Arbeiterinnen im Stock erkannt und getötet werden.
  • Quellen
Cell 114(4): 419–429 (2003)

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