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Verhalten: Gen steuert mütterliche Schutzinstinkte

Fehlt weiblichen Mäusen das so genannte Stathmin-Gen, mangelt es ihnen auch an mütterlichem Schutzinstinkt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um Gleb Shumyatsky von der Rutgers University in Piscataway.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich eine Fehlfunktion der basolateralen Amygdala – sie spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung von möglichen Gefahren – auf die elterliche Fürsorge und soziales Verhalten auswirkt. Hierfür beobachteten sie das Verhalten von Mäusen, die eine Verletzung dieses Hirnareals aufwiesen oder denen das dort häufig abgelesene Stathmin-Gen fehlte.

Anders als die Kontrollmäuse verhielten sich die Weibchen mit der Anomalie sehr unvorsichtig. So bauten sie ihr Nest an ungeschützten Stellen im freien Feld und bemühten sich nicht, Jungtiere zurückzuholen, die aus dem Nest entfernt worden waren. Überraschenderweise zeigten sie aber ein gesteigertes Sozialverhalten. So folgten sie einem weiblichen Eindringling signifikant länger um den Käfig als die Kontrollmäuse.

Eine Fehlfunktion der basolateralen Amygdala, so die Wissenschaftler, sorgt offenbar dafür, dass die betroffenen Tiere weniger angeborene Angst verspüren und damit auch nicht in der Lage sind, Gefahren beurteilen zu können. (cw)
  • Quellen
Martel, G. et al.: Stathmin reveals dissociable roles of the basolateral amygdala in parental and social behaviors. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 10.1073/pnas.0807507105, 2008.

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