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Genetik: Gene für Autoimmunkrankheiten und Anfälligkeit für Dengue-Fieber

Bei der Suche nach genetischen Ursachen für Krankheiten sind Forscher wieder einmal fündig geworden: Wissenschaftler um Ryo Yamada vom Riken-Forschungsinstitut in Yokohama haben ein Gen aufgespürt, das bei gleich bei mehreren Autoimmunkrankheiten eine Rolle spielt [1]. Und Cecile Julier vom Institut Pasteur ist zusammen mit ihren Kollegen einer Erbanlage auf die Schliche gekommen, die Menschen vor Dengue-Fieber schützt [2].

Wie das Team um Yamada berichtet, ist eine bestimmte Variante des Gens FCRL3 bei Japanern häufiger, die an einer Gruppe von Autoimmunkrankheiten leiden, zu denen rheumatoide Arthritis, Schilddrüsenstörungen und Lupus erythematodes gehören. Die Erbanlage kodiert für ein Rezeptorprotein, das wahrscheinlich an der Regulation des Immunsystems beteiligt ist. Die spezielle Variante beeinflusst die Bindung des nukleären Faktors NF-kappaB, der seinerseits das Ablesen des Gens fördert. Auf diese Weise werden gleichzeitig mehr Rezeptorproteine, aber auch bestimmte Antikörper hergestellt, die typisch für rheumatoide Arthritis sind. Ob dieser Zusammenhang auch für andere ethnische Gruppen gilt, müsse allerdings noch überprüft werden.

Keine Anfälligkeit, sondern eher einen Schutz haben dagegen ihre französischen Kollegen entdeckt: Die Forscher um Julier fanden in Thailand eine Genvariante, die ihre Träger weniger anfällig für Dengue-Fieber machte. Dies galt allerdings nicht für die hämorrhagische Variante, weshalb das Gen bei deren Krankheitsverlauf offenbar eine andere Rolle spiele. Das Genprodukt greift in die Anheftung des Virus an menschlichen Zellen ein und ist für eine erfolgreiche Infektion unerlässlich. Der Erreger wird von verschiedenen Mückenarten übertragen und verursacht 50 Millionen Krankheitsfälle jährlich vor allem in tropischen Gebieten.

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