Direkt zum Inhalt

Hirnforschung: Genetische Veranlagung für Depressionen

Amygdala und Cingulum
Angsterkrankungen und Depressionen können eine Frage der Gene sein. Schon seit längerem stehen verkürzte Abschnitte im Gen für den so genannten Serotonin-Transporter im Verdacht, bei psychischen Erkrankungen eine Rolle zu spielen.

Amygdala und Cingulum | Die Amygdala (gelb) und das Cingulum (rot/blau) kooperieren gut bei Menschen, welche die längere Version des Serotonin-Transporter-Gens geerbt haben (LL; links). Dagegen ist das Zusammenspiel der beiden Hirnregionen bei Personen mit einer kürzeren Genvariante gestört (S; rechts).
Ein Forscherteam des Nationalen Instituts für mentale Gesundheit in den USA hat jetzt neue Erkenntnisse gewonnen, die diese Theorie bestätigen. Demnach wirkt diese Genvariante auf das Zusammenspiel von Amydala und Cingulum – und somit direkt auf den Stimmung regulierenden Schaltkreis des Gehirns.

Bei ihren Versuchen verwendeten Daniel Weinberger und sein Team das Verfahren der Szintigrafie und verabreichten den Testpatienten eine schwach radioaktive Substanz, die sich im Gehirn anreicherte. Aus der unterschiedlichen Verteilung dieses Radiopharmakons in den Gehirnregionen konnten die Forscher Rückschlüsse über deren Aktivität ziehen.

Wie sich herausstellte, besitzen Personen mit dieser Gen-Variante weniger graue Masse und schwächere Verbindungen in den stimmungsregulierenden Schaltkreisen. Die Qualität dieser Verbindungen steht jedoch in direkter Verbindung zu Depressionen, berichten die Forscher – sie trage etwa zu dreißig Prozent zu Angsterkrankungen bei.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.